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Skandinavischer Stricksamstag #30

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Quelle: Manyhorses.com

Irgendwie hat man doch immer das Gefühl, dass Stricken eine uralte Tradition ist, ich seh quasi von meinem inneren Auge schon die Neanderthalerinnen am Höhlenfeuer sitzen und auf kleinen Knochen stricken. So à la Wilma Feuerstein…

Richtig über die Herkunft des Strickens hatte ich aber noch gar nicht nachgedacht, für mich ist es einfach inzwischen so natürlich dass ich erstmal davon ausgegangen bin dass es das immer gegeben hat. Eigentlich komisch, denn immer wenn ich irgendwo über Zeitmaschinen lese, dann kommt mir als erste Reiseidee dabei zu sein wenn das erste Mal Brotgebacken wird.

Ich stell mir das als nen echt coolen Moment vor… das ganze Leben rohes Fleisch genagt, Beeren gekaut und so, und dann kommt einer auf die Idee: wenn wir die oberen Teile dieses Grashalms mit zwei Steinen bearbeiten, den Staub mit Wasser mischen, und dann den Pamp in die Lagerfeuerasche legen, dann haben wir auf einmal Brot, und das kann man essen.

So ähnlich muss es aber wohl mit dem Stricken auch gewesen sein. Und zwar vor überraschend kurzer Zeit. Im “Stuff you missed in history” Podcast, den ich euch diese Woche vorgestellt habe, wird auch erzählt, dass Elisabeth I. von England ein Aha-Erlebnis mit gestrickten Kniestrümpfen hatte. Denn bis in ihre Zeit hinein hat man offenbar gewebte Beinkleider und Strümpfe getragen.

Das muss ja höllisch unbequem gewesen sein! Überall Nähte, null Flexibilität…

Und überlegt mal, das elisabethanische Zeitalter ist einfach gar nicht soooo lange her. Die Stücke von Shakespeare sind immer noch halbwegs aktuell, und der war ein Zeitgenosse. Bestimmt auch einer mit gewebten Strumpfhosen…

In dem Zusammenhang ist mir aufgefallen (und damit zurück zum skandinavischen Titelthema), dass Elisabeth nach den Wikingern kam. Also hatten die Nordmänner offensichtlich auch noch keine Strickpullis an. Die Armen.

Zum Glück hatten aber zumindest einige wohl eine Art Vorgänger von Stricksocken, mit viel mehr Bewegungsfreiheit als gewebte Kniestrümpfe jemals geben könnten. Und zwar hatten die Wikinger eine Technik – wahrscheinlich von den Arabern – gelernt: Nålbinding.

Nålbinding bedeutet übersetzt Nadelbinden, und das beschreibt es auch ziemlich genau. Es wird mit einer stumpfen Nadel ein Stück Faden immer wieder mit sich selbst verbunden. Ansehen könnt ihr euch das hier (leider habe ich kein erträgliches Tutorial auf Deutsch gefunden). Wenn ich mal irgendwann richtig viel Zeit habe und keine Stricknadeln dabei habe (haha, also nie) bring ich mir das mal bei…

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Ich weiß was ich diesen Sommer getan hab

Und ihr gleich auch…

Halbwegs im Verborgenen habe ich wie besessen vor mich hingestrickt. Wenig davon auf Instagram gezeigt, hier nichts geschrieben. Es gab eine Deadline, und ich war mir wirklich nicht sicher ob ich die einhalten würde… zwischendurch hatte ich wirklich Sorge mein Handgelenk würde schwächeln, so viel habe ich gestrickt.

Dabei ‘rausgekommen sind vier neue Designs, die es in einigen Wochen zum nachstricken gibt. Das “Wo” verrate ich euch dann sobald es soweit ist.

Heute ist jedenfalls das Paket mit den fertigen Teilen auf die Post gegangen, und nachdem hier in der letzten Zeit so wenig zu sehen war, wollte ich euch wenigstens kleine “Sneak Peeks” geben. Dabei könnt ihr auch direkt einen Blick durchs Schlüsselloch in mein Zuhause werfen:

Cuscheln mit Cusi

Dieses Tuch war das erste der Stillschweigenprojekte. Ein wirklich anfängertaugliches Tuch aus dem flauschigen Alpakagarn Cusi von Lamana und einem kleinen bisschen Cusco am Rand. Farblich habe ich mich scheinbar von Bretönchen und/oder Treppenhaus inspirieren lassen. Hauptsächlich weiß mit Karamell-Details.

Diese Details werdet ihr dann aber erst bei der endgültigen Veröffentlichung gezeigt bekommen, denn der Sneak Peek soll ja kein Spoiler werden 😉

Rund herum

Habt ihr auch Spitznamen für eure vier Wände? Bei mir heisst das Haus entweder “Landsitz” (liegt janz weit draußen), oder “Villa Kunterbunt” da ich in jedem Raum eine farbige Wand habe. Es gibt noch einen dritten Namen, da mein englischsprachiges Navi die Straße immer ausspricht als wohnten hier lauter Popo-Grabscher;-). Die Pippi über der Treppe bezieht sich jedenfalls auf die vielen Farben.

Das Haus war ursprünglich mal der Stall eines alten Hofs, und die unglaublich hohen Decken haben wir beim Umbau beibehalten. Überall sieht man noch altes Gebälk, das mit den ausdrücklich modernen Teilen (wie der geschweißten Metalltreppe) eine gewollte Disharmonie bildet. Passend dazu habe ich mich für eine bunte Mischung aus alten und neuen Möbeln entschieden. Beim einem der nächsten Sneak Peeks zeige ich euch noch einen Teil vom alten Hof den wir verbaut haben.

Auf dem Lammfell mit Blick zur Eingangstür liegt dann noch meine vierbeinige Mitbewohnerin und Farbinspiration, das “Bretönchen” Mo. Mo ist für meinen Geschmack die allertollste (meistens), aber ganz sicher ist sie der Hund mit der größten Beharrlichkeit beim Ergattern von Liegeplätzen. In jedem Raum ist gut für sie gesorgt, und trotzdem finde ich sie häufig genug auf den Sesseln. Selig und ohne den Hauch eines schlechten Gewissens streckt sie dann alle viere von sich, als hätte sie ein Geburtsrecht auf allen Luxus dieser Welt. Und soweit ich weiß hat Madame bis vor drei Jahren als Straßenhund in Spanien keine weichen Kissen belegen. Aber das scheint typisch für Bretonen zu sein, draußen Rampensau mit Duracellqualitäten, drinnen die absoluten Sesselpupser.

Und dabei schließt sich der Kreis, denn das Mo-farbige Tuch eignet sich für lange Spaziergänge bei Wind und Wetter, aber für den Herbst kann ich es mir auch gut über die Schultern gelegt als Seelenschmeichler vorstellen.

Bei Instagram waren übrigens schon diese Schnappschüsse vom Tuch zu sehen:

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Strickgeschichte zum Nachhören

Hört ihr auch so gerne Podcasts?

Ich muss gestehen, dass ich nur sehr wenige Strick-Podcasts verfolge. Meistens finde ich den Informationsgehalt einfach etwas dünn um so lange Episoden konzentriert anzuhören. Ein ähnliches Problem habe ich auch mit Hörbüchern, denn meistens passen meine Zeitfenster mit Aufmerksamkeit nicht zu der Länge eines Kapitels, oder der Spannungsbogen passt gerade nicht zur eigentlichen Hauptaufgabe.

Nennt mich Nerd, aber ich höre einfach total gerne wissenschaftliche Kurzbeiträge. Gern zu Themen, mit denen ich mich noch nie beschäftigt habe. Auf die Art und Weise habe ich schon viel gelernt, und neue spannende Interessensbereiche entdeckt. Sprachwissenschaften finde ich dabei genauso interessant wie Medizin, Technik und Molekularbiologie. Je unbekannter für mich- desto spannender, finde ich.

Aber auch für Geschichte habe ich gern ein offenes Ohr, gerade in der Vergangenheit gibt es so viel Neues zu entdecken. Und diese Woche habe ich durch Zufall eine Episode vom Podcast “Stuff you missed in history class” gehört, in der es um die Geschichte des Strickens geht. Total spannend, hört mal rein!

Die beiden weisen außerdem noch auf einen anderen Podcast hin, der sich auch mit dem Thema Stricken beschäftigt hat: Bei “Stuff Mom never told you” geht es in dieser Folge eher darum wie das Stricken von Männerarbeit zu Frauenhobby wurde (und damit bleibend an wahrgenommenen “Wert” verloren hat.*)

Ich habe in den nächsten Wochen ein paar lange Autofahrten vor mir, habt ihr noch ein paar Empfehlungen für gute Berieselung?

 

* Eine traurige Tatsache, die wohl jede(r) von uns bestätigen kann, der schon mal von einer lockeren Bekanntschaft darum gebeten wurde “mal eben” einen Pulli zu stricken… “ich bezahl dir auch 40€ für das Garn” 😉

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Skandinavischer Stricksamstag #29

Jul i Juli

Bei den Temperaturen dieser Woche kaum vorstellbar, aber es ist Weihnachten!

Also natürlich nicht richtig Weihnachten, aber eine Art Ersatzweihnachten: Jul i Juli (Weihnachten im Juli) oder Christmas in July. Die Länder südlich vom Äquator wollen angeblich auch winterliche Weihnachten (auch wenn ich bezweifle dass in Australien im Moment Kaminwetter ist), und in den englischsprachigen Ländern fehlen den Geschäften die Vorwände um den Leuten das Geld aus den Taschen zu ziehen. Oder manch einer feiert halt gern und einmal Weihnachten pro Jahr wirkt auch irgendwie geizig.

Egal aus welchem Grund, der #Julijuli ist auf Instagram fleißig genutzt, und so einem Trend kann ich natürlich nicht hinterher hängen.

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Zugegebenermaßen ist der Tee im Becher kalt – es ist schließlich Juli, und endlich merkt man das auch!

Aber mit dem Adventskalender Julevotter hatte ich ja schon vor einigen Wochen angefangen (dann eine Pause für mein großes Projekt gemacht über das in der kommenden Woche geredet wird). Da meine Sockenwollreste doch etwas zu grell für den Empfänger sind habe ich mich umentschieden und verstricke mein eigenes Garn Nisse in den Farben kamel, marine, schiefer und moos. Damit bleibe ich dieses Mal ganz nah an den Originalfarben von Dale.

Und sobald nächste Woche mein Monster-Sommer-Strick-Wahnsinn zu Ende ist möchte ich mich langsam an die Weihnachtsgeschenke für meine Liebsten ranpirschen. Habt ihr schon Überlegungen? Socken, Schals und Handschuhe stehen bei mir auf dem Programm, für Mustervorschläge bin ich herzlich dankbar.

Ach ja, übrigens sind in der letzten Woche beide kleinen Stramplerempfänger auf die Welt gekommen…wenn Weihnachten doch erst nächsten Februar ist schaffe ich vielleicht noch zwei kleine Pullis für die beiden.

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Skandinavischer Stricksamstag #28

Wer mir bei Instagram folgt hat es gesehen, ich war die vergangene Woche im Sommerhaus in Schweden – das Dach hatte im Winter einen Sturmschaden abbekommen und die Behelfsreparatur der Nachbarn konnte nicht ewig so bleiben.

Fragt mich nicht wie es kam, aber das Dach war am Ende das kleinste Projekt. Es gibt jetzt eine Tür auf die Veranda wo vorher ein Fenster war, das ersetzte Fenster kommt demnächst ins Wohnzimmer, das andere Dach ist geflickt und und und und. Im Endeffekt eine Großbaustelle 🙂 Und nebenbei habe ich noch richtig Meter verstrickt, Milano von Lamana in zwei Projekten und drei Farben, Piura in vier Farben für ein Projekt, aber das ist noch nicht zum vorzeigen (aber bald!).

Jedenfalls bin ich aber seit heute Nacht wieder in Deutschland, und habe auf dem Rückweg noch einen kleinen Abstecher in meinen Lieblingsbuchhandel in meiner alten Heimatstadt Helsingborg unternommen. Wirklich ein Abstecher, ich hatte genau 25 Minuten vor Ladenschluss um mich einzudecken.

Mitgekommen sind Kochbücher (wobei eins nur um Eis geht, und Eis kocht man ja eigentlich nicht), zwei Strickbücher, und zwei Magazine:

1. Die aktuelle Ausgabe von Hemslöjd, von diesem tollen Heft hatte ich hier schon mal berichtet. Diesmal ist das Titelthema Inseln, es geht unter anderem um die Shetlands, eine Insel im Titicaca See auf der die Männer stricken, außerdem werden heimische Wollsorten nach Schafrassen vorstellt. Das Heft ist wirklich toll.

2. Und das ist meine neue Vorstellung für den heutigen Tag: das VÄV Magazin. Das ist ein eigenes Heft nur übers Weben! Zwar ist weben nicht stricken, und ich werde auch nicht in der nächsten Zeit das Hobby wechseln, aber es gibt eben einige Überschneidungen, die ein Webmagazin auch für Stricker interessant machen.

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In der aktuellen Ausgabe geht es recht viel um pflanzliche Fasern, Leinen, Hanf, und: Brennnessel!!!! Ein ganzer Artikel handelt von einer Schwedin und wie sie Nesseln spinnt.  Davon hatte ich schon einmal irgendwo gehört, aber ich hatte es nicht so richtig abgespeichert… man kann offenbar Brennnesseln bis auf ihre Fasern einkochen und daraus Garn spinnen. Es brennt auch nicht 🙂

Mein Garten ist gerade mit viel Arbeit endlich von den Teilen befreit, es wir also kein Experiment geben. Stattdessen werde ich mal versuchen die Webmuster in Fairisle zu “übersetzen”, denn das sieht vom Konzept verdächtig ähnlich aus. Falls ihr aber noch einen Clou für die aktuelle Tour de Fleece braucht, auf Englisch gibt es hier ausführlichere Informationen über Handarbeiten mit Nesselfasern.

Übrigens kann man das VÄV Heft auch auf Englisch kaufen, zu Projekten und technischen Artikeln kann man außerdem die deutschen Übersetzungen auf der Homepage einsehen. Das finde ich einen tollen Service!

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Skandinavischer Stricksamstag #27

fiafußballAuch wenn das hier anders aussieht, eigentlich gehöre ich absolut nicht zu den Fußballfans. Klar, EM / WM guck ich maaaaaaal, aber nur wenn es mir gerade auskommt. Da die norwegischen Männer eher selten an internationalen Turnieren teilnehmen dürfen, habe ich immerhin keine Probleme meine Loyalität zu bestimmen. Aber eben eigentlich nur als Event, Rudelgucken oder so. Für mich alleine schalte ich den Fernseher eher selten ein.

Mit diesem Vorwissen ist es umso erstaunlicher, dass ich bei dieser EM wirklich jedes Spiel von Island gesehen habe. Beim ersten Spiel war das reiner Zufall, aber danach war ich verliebt. So ein tolles Team! (Mal ganz unabhängig vom Skandinavien Fimmel…denn Schweden habe ich kein einziges Mal zugeguckt)

In meiner Begeisterung bin ich ja ganz offensichtlich nicht alleine, die Trikotverkäufe sprechen Bände.

Das Geheimnis mag die Ursprünglichkeit sein mit denen die Isländer gespielt haben. Eher wie Jungs auf Bolzplätzen, weniger Ballerinen am Ball. Jedenfalls waren sie toll. Und soviel Interesse an ihrem Heimatland hat vermutlich nicht einmal der Eyjafjallajökull Vulkanausbruch 2010 bewirkt. In der letzten Woche bekam man ja wirklich überall im Netz Wissenswertes über Island geboten.

Gut, ob man wirklich isländische Schimpfwörter braucht, wie Bild meinte… darüber mag man sich streiten. Aber wenn Tagesschau.de einem Land ein Faktenspezial widmet, dann meistens aus weitaus unerfreulicheren Gründen als sportlicher Erfolg.

Besonders freue ich mich wenn jetzt über die Islandisierung des Abendlandes fabuliert wird. Nur weil barttragende Männer gutturale Laute brüllen sind sie ja nicht direkt gefährlich, ne?

Und als Andenken an diesen EM Sommer mit UH UH statt nervenzehrender Vuvuzela braucht es jetzt wirklich den Isländerpullover! Oder? Falls es euch in den Nadeln kribbelt, dann hab ich hier etwas für euch… der Islandpullovergenerator

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Technik? – Techknit!

Direkt vorneweg: Gefühlt bin ich immer etwas hinterher was die Technik angeht – zumindest im Vergleich mit meinen Brüdern.

Jedes Jahr zu Weihnachten kommen die Jungs mit irgendeinem Hexenwerk um die Ecke, behaupten ohne könnte ich nicht mehr weiterleben. Jedes Jahr hebe ich kritisch die Augenbraue, jammere über noch mehr Fernbedienungen, Ladekabel, Passwörter und und und.

Bisher haben sie aber immer Recht behalten. Ohne Spotify Abo und die Weihnachtsgeschenke der letzten Jahre würde mir wirklich was fehlen. Inzwischen haben sie mir alles vernetzt, Handy und Computer, Tablet, Fernseher und Musikanlage – alle sind miteinander und mit Spotify verknüpft, und alle sichern ganz automatisch ihre Daten auf einer Festplatte in meinem Arbeitszimmer. (Schon 2x meine absolute Rettung!)

Warum ich euch das alles erzähle? Um mal über Technik zu reden. Und zwar über die Möglichkeiten Technik in unser scheinbar oldschool Hobby zu integrieren. Um aber auch von vornherein den Anschein von Allwissenheit zu vermeiden. Dank der drei Technikfreaks habe ich Lehrmeister und Ausstattung, mithilfe von Youtube und Internetforen bilde ich mich zu den vorhandenen Geräten weiter, aber ein “early adopter” bin ich meiner Meinung nach nicht 🙂

Es kann also sein dass ich hier nur kalten Kaffee wieder aufwärme, ihr mir auch meilenweit voraus seid, ich weiß es nicht.

Auf jeden Fall bin ich dazu übergegangen sowohl zum Muster lesen als auch zum Muster (rein-) schreiben digitale Lösungen zu suchen. Und ich bin fündig geworden.

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Natürlich erzähle ich nichts neues wenn ich sage dass man Anleitungen heutzutage als .pdf herunterladen kann. Das mache ich eigentlich immer bei Ravelry (es sei denn ich kaufe in Skandinavien die Buchhändler leer). Ist auch ganz leicht, “buy it now” klicken, per paypal bezahlen, zack kommt der Download und man kann das .pdf ausdrucken.

Aber halt! Drucken? Voll 2001! 

Von ausgedruckten Anleitungen bin ich inzwischen so gut wie ab. Mein Strickzeug ist mit mir viel unterwegs, Papier knittert, geht verloren oder zerreisst. Und seit Sage weiß ich auch: Manch ein Designer macht seine Charts sooooo klein dass ich auf A2 ausdrucken müsste um etwas zu erkennen.

Auftritt: die App iBooks

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Auch wenn ich absolut kein Verfechter des eBooks bin, ich lese eigentlich immer parallel ein digitales und eins aus Papier. Aus den gleichen Gründen wie oben. Hinzu kommt noch dass ich in meinen (zahlreichen) schlaflosen Phasen lesen kann ohne den Tiefschläfer neben mir zu wecken – das Handydisplay ist diskreter als eine Nachttischlampe… So habe ich die iBooks App auf meinem Telefon entdeckt. Und diese App kann nicht nur Bücher aus dem Apple Bookstore lesen, die kann auch .pdf Dateien aus anderen Quellen speichern und anzeigen. Ihr ahnt es: Meine Strickanleitungen sind alle auf Handy und Tablet abgespeichert und so immer greifbar. Übrigens auch toll um gute Technik Tutorials immer dabei zu haben.

Leider kann ich nicht sagen ob und wie das bei Android und Windows Betriebssystemen geht, aber für die iPhone Nutzer unter euch:

Wenn ihr mit eurem Handy über Safari auf Ravelry.com geht, folgt ihr einfach den gewohnten Schritten:

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1. Muster auswählen, ich zeig es mal am beliebten “Baa-ble Hat”

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2. “buy now” oder bei solchen Gratismustern “download” klicken

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3. Das Pdf öffnet sich in Safari. – Auch schon gut, aber dort ist es leider nur verfügbar wenn man online ist, und man klickt es vielleicht aus Versehen mal weg, daher:

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4. Den Bildschirm irgendwo antippen, dann erscheint oben im Bildschirm die Option “open in iBooks” *klick*

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5. Jetzt ist das .pdf auch offline in der App abrufbar, perfekt!

 

Da ich viel von Charts stricke nutze ich besonders die Zoom-Funktion viel. Für lange Strickphasen stelle ich dafür den Stromsparmodus vom Display ab, das wird also nicht mehr dunkel (sonst ist man hauptsächlich damit beschäftigt wieder und wieder den Schirm zu entsperren). Auf diese Art kann ich sogar auf langen Flügen (dann im Flugmodus) komplizierte Muster stricken. So kann ich dann auch mein Handgepäck auf erträgliche Mengen reduzieren.

Cool oder? Und umweltschonend ist es auch noch! Einziger Nachteil: So eine Reise dauert manchmal länger als eine Akkulaufzeit, aber dafür gibt es ja so kleine Reserveakkubanken.

Macht ihr das auch so? Oder braucht ihr das Papier zum Notizen machen?

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Skandinavischer Stricksamstag #26

Mit Neuigkeiten aus Norwegen:

Diese Woche haben Solveig Engevold Gaustad und Unni Cathrine Eiken, zwei kreative Masterminds aus der norwegischen “Strickszene”, verkündet dass sie ab Herbst diesen Jahres ein eigenes Strickmagazin herausbringen werden.

bladet garn

Der Name ist so schlicht und cool wie bestes nordisches Design aus dem Lehrbuch: garn.

Das Thema dürfte klar sein, garn = Garn (manchmal erkennt auch ein Laie die gemeinsame Sprachfamilie ;-)). Mithilfe des Magazins sollen unabhängige Designer und Garnshops ein größeres Forum bekommen. Das finde ich ne tolle Idee!

Solveig und Unni kennen sich im Metier aus, vielleicht habt ihr ihre Arbeiten schon bei Instagram oder bei Ravelry gesehen:

Solveig  kennt man auch als @surrehue , und damit die Hälfte des Blog-Duos Trivelig & Surrehue

Unnis Werke könnt ihr bei Malsen og Mor sehen und kaufen, bei Instagram ist sie (*surprise*) als @malsenogmor zu finden.

Falls ihr benachrichtigt werden möchtet, sobald die Premierenausgabe fertig ist, tragt euch doch auf die Mailingliste der beiden ein.

Habt eine schöne Woche!!