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Schissbüchs

Kennst du den Ausdruck Schissbüchs? Oder Schissbuchse?
Bei uns nennt man so Angsthasen, und zwar jeden Alters und Geschlechts.
Aber durch die Buchse (= Hose), klingt es offenbar auch erstmal nach “Hosenscheisser” bzw. vielleicht voller Windel.

Watt gucks’e, watt gucks’e, has’ Pfeffer in’ne Buchse? 

SchissbüchsDer Neffe ist im Moment zu Besuch im Münsterland und wird Verwandten und Bekannten vorgestellt, die Begeisterung ist groß. Am Wochenende kam jedenfalls in seinem Beisein die Sprache auf eine Schissbüchs (es ging um ein Pferd beim Springreiten im Fernsehen), und das deutsche Dialektchaos kam zum Vorschein…
“Watt ne Schissbüchs!”
“Hat er die Windel voll?”
“Neeeeiiiiiiiiiin, der Hest hat verweigert”
– vollkommene Verwirrung weil weder Ahnung von Pferdesport noch dass Hest norwegisch für Pferd ist –
“Der Gaul ist nicht gesprungen, ist nen Angsthase.”
“Aaaaaaaaah”

Und ich behaupte immer man spräche hier Hochdeutsch… Wobei… die Frage nach dem Pfeffer in der Hose dürfte wohl in anderen Landesteilen auch eher nicht so gestellt werden? Der Herr Spahn wäre über unsere Familie wahrscheinlich eh nicht begeistert, denn wir nutzen großzügig Leihwörter aus dem Land unseres Migrationshintergrunds, und wir Geschwister haben jeweils lange auf englisch gelebt und gearbeitet und unterhalten uns auch noch teilweise auf dieser ausländischen Sprache wenn wir in Deutschland sind. Und das obwohl wir großteils in der gleichen westfälischen Provinz aufgewachsen sind wie Jens Spahn…Skandal!

Babyhose mit ZopfEgal, ich mag auch den hiesigen Dialekt irgendwie. Zwar spreche ich weder fließend Platt noch Masematte, aber der ein oder andere Begriff ist auch in meinem Sprachgebrauch gelandet. Zum Beispiel befindet sich auf den Nadeln gerade eine Plinte für’s Koten (eine Hose für’s Kind, auch wenn der Zugereiste wieder eine volle Windel vermuten könnte).

Die Zielsetzung war es einen weiteren Stash-Posten zu dezimieren. Es gab 150g Rowan Pure Wool 4-ply, zwei Knäuel in grau und eins in diesem türkisgrün. Das Garn ist, wie im letzten Jahr so viele Garne, von Rowan aus dem Sortiment genommen worden. Es ist ein superwash-behandeltes reines Merino, von daher wird es mir nicht übermäßig fehlen, aber für diese Babyhose ist es ganz nett zu stricken. 3,5mm Nadeln lassen so ein Projekt bei mir ja gerne mal von den Nadeln fliegen, es hat aber zwischendurch eine kleine Pause einlegen müssen, da mich ein anderer Geistesblitz juckte.

Das Muster ist vergleichsweise einfach, wer simple Zopfmuster und verkürzte Reihen beherrscht kann hier nichts verkehrt machen. Noch habe ich es nicht aufgeschrieben, aber das folgt direkt nach Fertigstellung. Die Größe entspricht ungefähr 6-8 Monaten, also ganz ähnlich wie die Pairfect Pants.

Strickhose für BabiesEs fehlt nur noch das Bündchen am zweiten Bein, von daher sollte ich in nullkommanix damit fertig sein. Und dann geht es auch wieder an die Erwachsenenprojekte (und etwas für Kinder kommt auch noch :-o)

Stash Effekt:

Gesamtverbrauch Garn: ziehmlich genau 100g
Davon aus dem Stash: Alles. 
Reste in den Stash: Vorher waren es 150g, es sind jeweils 25g grau und petrol übrig
Nettoeffekt auf Stash: – 100g

Dann habe ich übrigens auch noch 115g gemischte Reste an Julia gegeben. Da ich letztens bei der Wolle & Design Tombola 3 Stränge Rowan Fine Art Aran gewonnen habe, wäre es fast trotzdem zum Stash-Zuwachs gekommen, aber diese 300g habe ich Carina versprochen – es sind nämlich genau ihre Farben! Das Carina Geschenk ist also eine Null-Summe, als wäre es nie im Stash gewesen. Damit landen wir bei einem aktuellen Zwischenstand von 358g (diese Hose zählt noch nicht) bisher wirklich realisiertem Abbau und einigen sehr nah an der Vollendung stehenden Projekten wie diesem hier. Wollen wir doch mal sehen ob ich diese Woche noch die 500g knacke…

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FO-Freitag II

In den letzten Wochen war ich nicht untätig, und habe zwei Projekte aus Stashgarnen fertig gestrickt:

Gullunge Goldkind1. Spielhöschen Goldkind /Gullungen Romper von KlompeLompe – 53g

Diese Anleitung stammt aus dem auf Deutsch verfügbaren Buch* von KlompeLompe!!! Ich führe dich also nicht nur in Versuchung, du kannst auch ohne Fremdsprache nachstricken 🙂

Gestrickt habe ich mit KlompeLompe Spøt von Sandnes, das zweite Garn, das mir die liebe Siv letztens zum Probieren da gelassen hat. Das Garn ist eine Mischung aus Merino, Alpaka und Nylon, und wie alles aus dem Hause Sandnes mulesingfrei. Durch die Nylonbeimischung wird das Garn maschinenwaschbar ohne superwash-behandelt zu sein – I like! Die Maschenprobe ist wieder identisch wie beim Alpakka Strømpegarn, und vielleicht wird Spøt auch mein Ersatz, da Strømpegarn ja leider nicht mehr produziert wird…

Gullunge Goldkind

Der Vollständigkeit halber gehört noch eine Kordel zum Goldkind, die durch Löcher an der Taille gezogen wird. Allerdings hatte ich in Berlin keine passende Kontrastfarbe dabei, muss die Kordel also jetzt nachreichen wo der Zwerg mal zu mir zu Besuch kommt. Wie du siehst passt die Hose aber auch ohne Kordel schon gut.

Wie es der Zufall will hat Sabine auch gerade – komplett ohne Absprache übrigens – das gleiche Teil gestrickt, und sie hat für die Kordel ihre Strickliesel herausgekramt. Kathi hat sofort den Tipp für die Strickmühle vom Prym* gegeben. Da ich weder das eine noch das andere hier rumstehen habe, und es widersinnig wäre Stash abzubauen und gleichzeitig neues Werkzeug in die Ecke zu stellen, werde ich anders vorgehen: Und zwar werde ich einfach mit zwei Nadeln einen i-Cord nach Strickikone Elizabeth Zimmermann stricken.

Ringelsocken Zauberball2. Ringelsocken für Bigfoot – 102g

Mein KAL-Projekt für den #diedreivomblogKAL von Feierabendfrickeleien, Jetzt kocht sie & Feinmotorik ist auch fertig:

Diese Monster-Ringelsocken habe ich dir ja schonmal gezeigt, und wie erhofft hat der KAL mich angespornt das Second Sock Syndrome gar nicht erst zuzulassen. Der Farbverlauf im Zauberball ist wirklich irre lang, so dass ich einen braun gestreiften und einen blau gestreiften Socken herausbekommen habe. Zum Glück arbeitet mein kleiner Bruder in einer etwas unorthodoxen Firma/Branche in der gerüchteweise ein paar Marotten durchaus positiv gesehen werden. Er ist über die Tatsache dass es Pippi Langstrumpf-eske Socken sind aufgeklärt und hat das als “cool” definiert.

Das wiederum wurde von unserer Mutter als total “cool” gefeiert, so toll selbstbewusst und individuell er doch ist. Aber mal im Ernst… die Alternative zu “cool” wäre “cold”, nämlich “cold feet”. Von daher vielleicht auch nur ein Zeichen von Überlebenstrieb von einem, der auf dem freien Markt keine passenden Wollsocken kaufen kann. Bei Größe 48 muss man sich eben gut mit der Schwester stellen, und cool finden was sie so liefert.  😉

Erstaunt hat mich das Gewicht. 102g Gesamtgewicht ist deutlich weniger als erwartet. Scheinbar denken die Garnhersteller, dass man Kniestrümpfe strickt, wenn sie sagen dass 100g “nur” für ein Paar in 46 reichen. Aber so habe ich noch genug Garn für ein zweites Paar mit gleichen Farben für die Mama, die will jetzt nämlich auch cool und selbstbewusst sein…

FO-Fazit: Insgesamt habe ich 155g für diese beiden Projekte verstrickt.

Vom KlompeLompe Spøt sind noch 47g übrig (diesmal war die Mengenangabe deutlich zu großzügig), mal sehen was ich daraus noch zaubere.

Zusammen mit dem bisherigen Nettoeffekt von -88g habe ich inzwischen also meinen Stash um effektive 243g erleichtert. Dazu kommen Fortschritte an größeren WIPs, von daher rede ich mir ein bis November hier vor leeren Schränken zu sitzen 😀

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Völlig von den Socken

Zurück zur WIP-Bestandsaufnahme, tritt ruhig näher, es gibt noch viel zu sehen!
Und seit dieser Woche sogar noch eine neue Attraktion…

Diese schicken Ringelsocken sind neu auf den Nadeln.

Ringelsocken

Was zuvor geschah:

Mein ausgiebigster Stash-Posten kann wohl gesammelt unter “Sockenwolle” gefasst werden. Wirklich intensiv stricke ich ja erst seit einem Jahr Socken, aber vorher habe ich schon gerne Tücher aus Regia gestrickt. Zum Beispiel das Thistle von Pinneguri oder auch mein Dimasq. Beide Tücher sind im Winter tagein, tagaus im Einsatz, und ich bin froh so belastbares Garn verwendet zu haben. (Ich weiß dass Sockenwolle für empfindlichere Hälse wohl zu kratzig ist, ich bin zum Glück hart im Nehmen was das angeht. Falls du aber zu den sensitive Skin Typen gehörst, kannst du die Tücher super auch aus Milano stricken!)

Second Sock Syndrome

Seitdem ich aber nun auch zu den Sockenstrickerinnen gehöre ist der Effekt auf den Stash natürlich nicht zu übersehen. Das gemeine an Sockenwolle ist ja einfach, dass man immer mal hier oder dort ein Knäuel sieht und zuschlägt. Ein Knäuel kostet nicht viel, es gibt die tollsten Farben und Farbverläufe, und ich zumindest habe für Socken immer dankbare Abnehmer in der Familie. Aber so schnell wie man das Garn ansammelt stricken sich so zwei Strümpfe dann eben doch nicht, außerdem gibt es das gefürchtete Second Sock Syndrome, von dem ich im Moment leider auch infiziert bin… 7 Socken warten hier aktuell noch auf einen Partner

Allerdings habe ich keine dieser Socken in Größe 48 gestrickt, aber der kleine Bruder braucht eh bald wieder Socken, und hier liegt noch so viel Garn, und am dringendsten: Die Drei vom Blog (Feierabendfrickeleien, Jetzt kocht sie, und Feinmotorik) haben zum SockenKAL aufgerufen!
Ja und wenn sich mir die Chance bietet unter Anfeuerung von außen die gefürchteten langen Elende frühzeitig für unter’n Baum (oder zum Geburtstag) fertig zu kriegen, dann bin ich auf jeden Fall dabei!

IMG_0164Passend zum KAL-Beginn am 1.8. habe ich angeschlagen, und bin schon ärgerlich weit. Denn pünktlich am 2.8. bin ich dumm umgeknickt, gefallen und habe mir das Sprunggelenk/die Bänder verletzt und darf einige Tage möglichst wenig laufen. Und was macht man wenn man nicht laufen darf und Schmerzmittel nehmen muss? Genau! Stumpfe Socken stricken!

Da ein 100g Knäuel laut Banderolen immer bis Größe 46 reichen soll, bekommt der Lulatsch-Bruder unweigerlich immer mehrfarbige Socken. Das hat auch den Vorteil dass es nicht ganz so langweilig zu stricken ist. Diesmal habe ich mich für einen Zauberball von Schoppel in der Farbe “Seltene Erde” zusammen mit Regia “Holz meliert” entschieden.

ZauberballZauberbälle und ich haben ein gespaltenes Verhältnis. Einerseits finde ich sie so toll anzusehen, und ich mag auch eigentlich immer die Farbkombinationen. Allerdings habe ich bisher noch keine richtig tollen Socken aus “nur” Zauberball gesehen. Glatt rechts ist mir der Farbverlauf zu lang, Muster gehen mir aber im Verlauf wieder zu sehr unter. Außerdem ist der Faden sehr locker verzwirnt und ich habe ein ungutes Gefühl bei der Belastbarkeit (vor allem weil schon der Faden sich ständig selbst verfilzt *grmmm*).

Zauberball Filz
Auftritt meine Haudrauflösung für alle farblich schönen Farbverläufe und empfindlichere Garne: Mit einer super ruhigen, hammer belastbaren Unifarbe von Regia kombinieren. Das habe ich schon für meine Handschuhe “Fargerik“, dem Kinderpulli “Sainte Chapelle” (ist noch im Test), und den Socken “Mackie Messer” und “Bel Ami” gemacht.
Diesmal kommt ausnahmsweise nicht “Flanell” zum Einsatz, denn meine Stash Bestände davon brauche ich noch für Teile der 7 Sockenpartner, und außerdem fand ich den bräunlichen Grauton vom “holz meliert” einfach schöner zu den Brauntönen in “seltene Erde”. Die Streifen aus beiden Garnen mag ich gerne, von den Farben her auch absolut männertrauglich. Übrigens sorgt die Gleichmäßigkeit der Uni-Streifen für meine Augen auch für eine angenehme Symmetrie, denn identisch werden diese Socken absolut nicht (ich erwähnte den etwas zähen Farbverlauf?).identische Socken

Gestrickt wird – wie eigentlich immer inzwischen – auf dem 2,5mm Sockenwunder. Ich stricke vom Bündchen nach unten mit einer Afterthought Ferse nach meiner eigenen Methode. (Die genaue Anleitung für meine Fersenvariante findest du in allen meinen Sockenanleitungen, genau wie eine ausführliche Tabelle mit allen nötigen Maßen und Daten für Socken von Größe 22-49.) Um den Fokus auf dem Zauberball zu behalten sind die bunten Streifen breiter: immer 3 Runden Zauberball und 2 Runden Regia. Bündchen und Spitze sind einfarbig, für die Ferse habe ich mich noch nicht 100%ig entschieden – hier könnte auch gaaaaaaaanz vielleicht eine Kontrastfarbe zum Einsatz kommen.

Sockentabelle Stichfest

Stash Effekt:

Gesamtverbrauch Garn: ca 110g Sockenwolle (vermutlich 60g Regia, 50g Zauberball)
Davon aus dem Stash: Alles. 
Reste in den Stash: Beide Knäule waren vorher noch komplett, also 40g Regia, 50g Zauberball…
Nettoeffekt auf Stash: – 110g 

Übrigens ist es nur gut wenn der Vorrat an Sockenwolle schwindet, denn ab nächster Woche ist mein neues Lieblingssockengarn “Sisu” endlich im Lager, und dann muss ich mich gaaaaaaaaanz doll zurückhalten und nicht alles direkt in mein Arbeitszimmer tragen 🙂

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FO-Freitag

Es ist Zeit für die erste Zwischenbilanz der Stashbezwingung, denn zwei WIPS sind zu FOs geworden:

1. Die Gromguttbukse – 124g

Gromguttbukse KlompeLompe Merinoull

Wie ich befürchtet/erwartet habe, bin ich mit den 100g Sandnes Merinoull nicht hingekommen. Da haben die Damen von KlompeLompe etwas knapp kalkuliert, denn immerhin 24% Abweichung bei genauer Einhaltung der Anleitung und Maschenprobe ist schon heftig.

Zum Glück passte ein Rest Alpakka Strømpegarn farblich und mit der Maschenprobe genau zum Mintgrün. Im Ende finde ich sogar, dass die Hose durch die grauen Akzente das gewisse Etwas bekommen hat. Die Holzknöpfe habe ich als Großpackung mit unterschiedlichen Größen bei Amazon* gekauft.

Nächste Woche darf der Neffe seine neue Hose zum ersten Mal probetragen, aber selbst in diesem verregneten Berliner Sommer erwarte ich nicht all zuviel Abnutzung an der Gromguttbukse. Das Garn ist ordentlich dick, und bis die Temperaturen wirklich danach verlangen dürfte der Lütte schon aus Größe 3 Monate rausgewachsen sein. Kein Drama, Tantchen schafft Nachschub, und der Nachschub an Minimaschen-Trägern ist sicher anderswo auch schon wieder in der Planung/Mache.

2. Die Fäustlinge – 86g

Fäustlinge Lamana

Ein wenig wehmütig war ich schon als ich das Paket mit meinen Probestücken an Lamana geschickt habe. Die Kleider sind vielleicht nicht gerade Basics für den Alltag, aber die Fäustlinge kann ich mir gut für meine Hunderunden im ersten Winter zurück in Berlin vorstellen. Auch um den Neffen im Kinderwagen herumzugondeln wären diese Handschuhe wirklich perfekt, denn mit dem weichen Innenfutter und der Extralage Garn im Fairisle-Teil sind die Hände gut gewärmt.

Aber in Wirklichkeit kann ich mir ja noch ein zweites Paar stricken (und sogar komplett aus Stashgarn :-o)

Beides zusammen macht jedenfalls 210g verstricktes Garn.

Da bei den Fäustlingen aber 36g Reste neu in den Stash gewandert sind, ist der Nettoeffekt im Moment ein Minus von 88g.

Das ist nicht viel, und in Anbetracht der verbleibenden Kilos an Garn will ich mich auch nicht zu sehr rühmen. Aaaaaber, aller Anfang ist schwer, und du kannst ja vielleicht meinen Bemühungen loben?