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Das Bobble Sheep von Purl Soho

In meinem Kopf schwirren zu jedem möglichen Moment mehrere Sprachen herum. Am verfügbarsten ist eigentlich immer Englisch, wenn du mich nachts um 3 aus dem Schlaf rüttelst und mich nach meiner Meinung zur Fiskalpolitik befragen solltest, ist es hoch wahrscheinlich, dass ich dir auf Englisch antworten würde.

Wenn ich krank oder erschöpft bin, schaue ich gerne Disney Filme auf Norwegisch, das ist Kindheit. Schwedisch ist die Sprache mit meinen Leih-Eltern und Schwestern aus meiner Schulzeit. Deutsch spreche ich schon immer, wie man aber vielleicht merkt fehlt mir oft der kürzeste Weg etwas auszudrücken. Die Französisch Fragmente aus jahrelanger Tortur sind inzwischen mit Bruchstücken Italienisch aus meinem Studium in Rom geflickt – alles zusammen ergibt ein verlässliches Gerüst um bisher noch jede Situation in Frankreich oder Italien zu meistern, aber keine elegante Konversation.

In meinem Kopf entstehen manchmal die wildesten Verknüpfungen zwischen den Sprachen, ich erkenne Gemeinsamkeiten, mische teilweise die falsche Grammatik unter, und und und.

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Das “Schaf” finde ich mehrsprachig betrachtet ungewöhnlich:

Bei den allermeisten Tieren sind sich die germanischen Sprachentwickler wohl irgendwie einig gewesen. Hund heisst auf schwedisch und norwegisch hund, auf englisch kann man auch hound sagen, woher dann aber dog kommt? Puh. Katze, katt, katt, cat, selbst französisch chat und italienisch gatta klingt als hätten die Europäer sich sprachübergreifend über das gleiche Tier unterhalten.

Purl Soho Bobble Sheep Stichfest Troll Kuscheltier Kissen stricken WärmflascheUnd dann halt das Schaf. Das englische sheep sehe ich noch ein. Dass es dann auf französisch direkt mouton für das männliche und brebis für das weibliche heisst, was wiederum keine Ähnlichkeit mit dem pecora der Italiener hat, das finde ich überraschend. Doch selbst die Skandinavier sind sich nicht einig: Die Schweden nennen es får (sprich: foooohr), während das norwegische Schaf für deutsche Ohren total belämmert “sau” heisst.

Purl Soho Bobble Sheep Stichfest Troll Kuscheltier Kissen stricken WärmflascheMan findet daher in Norwegen häufig Warnschilder, bitte die Hunde anzuleinen, wegen “beitende sauer” = grasende Schafe, keine bissigen Schweine. Übrigens auch der Grund warum ich mich bei der sprichwörtlichen eierlegenden Wollmilchsau immer nur an den Eiern gestört habe. Wolle und Milch geben norwegische Sauen zweifelsfrei. Eier aber nicht.

Bobble Sheep Purl Soho Ravelry Stichfest Troll Merino Gotland Kuscheltier Kissen WärmflascheDas schwedische Schaf und ich hatten dann kurz nach meiner “Einschulung” im schwedischen Gymnasium ein lustiges Missverständnis:

Zu der Zeit gab es ein Lied in den Charts “fiskar som viskar” (Fische die flüstern). Es wurde rauf und runter im Radio gedudelt, der Text ist… naja… flüsternde Fische albern. Und daher habe ich mich auch nicht weiter über eine Textstelle “alla får lägger sig var de vill i parken” gewundert. Für mich hieß das: Alle Schafe legen sich wo sie mögen in den Park. Später singen die Schafe auch im Takt den Refrain. Klare Kiste. Bei flüsternden Fischen sind chillende, singende Schafe jawohl keine Unmöglichkeit.

Purl Soho Bobble Sheep Stichfest Troll Kuscheltier Kissen stricken WärmflascheAber: Es ging nie um Schafe. “Får” ist nicht nur Schaf, sondern auch die Verbform von “få”, in diesem Fall “dürfen”. Alle dürfen sich wo sie mögen in den Park legen, und sie dürfen auch singen. Menschen. Keine Schafe. Kaum hatte ich gelernt dass ich “sau” mit “får” ersetzen müsste, da zeigt sich: Die Schweden haben das gleiche “får” wie die Norweger, aber eben auch noch vierbeinige. Von da an habe ich zum einschlafen “får” gezählt (oder wie der Schwede sagt:  gerechnet).

Bobble Sheep Purl Soho Stichfest Troll stricken Gratis Anleitung Kissen Kuscheltier WärmflascheKomisch, oder? Gerade wo doch Hirten so viel wandern, hätte man doch erwarten können, dass sich ein Name länderübergreifend durchsetzt.

Aber egal wie man sie nun nennt, Schafe sind die besten! Schließlich geben sie Wolle, sind nette Zeitgenossen, und sehen eigentlich immer putzig aus.

Ganz in der Nähe von unserem Ferienhaus gibt es eine Herde mit den allertollsten Schafen, die Gotland Herde in Visseltofta. In unserer (touristisch eher unerschlossenen) Gegend, ist das Café ein schönes Ausflugsziel, und die Herde grauer Lockenköpfe ist für Kinder immer ein Highlight.
Der kleine Neffe war bereits dort. Letztes Jahr. Frisch geschlüpft. Und hat direkt ein graues Lockenfell mit nach Hause bekommen. Es liegt in seinem Bett.

Purl Soho Bobble Sheep Stichfest Troll Kuscheltier Kissen stricken WärmflascheAls Julia und ich irgendwann beschlossen hatten beide das Bobble Sheep von Purl Soho zu stricken, da wusste ich daher sofort: ein Gotland Schaf soll es werden. Für den Neffen. Er wird in dem Glauben aufwachsen, dass Schafe immer grau mit Locken und schwarzem Kopf sind. Wie die Visseltofta Schafe. Troll liefert zum Glück genau die passenden Farben in dickem Merinogarn.

Und als ich dann letztens kein “nebenbei Projekt” mehr hatte, da bin ich endlich dazu gekommen das Schaf anzuschlagen. Julia war da schon fertig. Ihrs ist klassisch schwarz-weiß, von Julia inspiriert hat Juliane ein schwarzes Schaf gestrickt.

Mein kleiner Gote war super schnell fertig. Nadelstärke 8mm und so.

Purl Soho Bobble Sheep Stichfest Troll Kuscheltier Kissen stricken WärmflascheUnd kaum lag er da, da wollte ich ihn schon nicht mehr abgeben. Diese abstehenden Ohren. Das plusterige Fell. Der Lämmerschwanz (nicht nach Anleitung, das Original sah nach Kaninchen aus, ich habe einfach ein drittes, längeres Ohr an den Hintern gesetzt). Die kess stupsig weiße Gotland Nase! Der Zufall will, dass der kleine Gote genau um ein Körnerkissen von mir passt. Und um die Wärmflasche. Und der Neffe hat ja schon sein Schaf. Also ein Fell zumindest. Und er braucht ja auch was zum spielen, wenn er bei der Lieblingstante zu Besuch ist. Hah! Mein Schaf 🙂

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Pöggsken un’ der Sonnenschien

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Ich habe das Garn “Regia Premium Silk” von Schachenmayr kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Das Garn ist ab Sommer 2018 im Handel

Es gibt auf Münsterländer Platt dieses Gedicht vom Pöggsken, das ich von ganz Klein auf kenne:

Pöggsken

Pöggsken sitt in Sonnenschien
Oh, wat is dat Pöggsken fien
Met de gröne Bücks!
Pöggsken denkt an nix.
Kümpt de witte Gausemann,
Hätt de raude Stiewel an,
Mack en graut Gesnahter.
Hu, watt fix
springt dat Pöggsken met de Bücks,
Met de Bücks in’t Water!

Falls dein Platt nicht ganz flüssig ist, es geht um einen Frosch, der mit einer Hose bekleidet in der Sonne sitzt. Dann kommt eine rotgestiefelte Gans schnatternd daher, und der Frosch hüpft geschwind mit der Hose ins Wasser.

Damit hätten wir die heutige Lektion in Mundart auch wieder beendet, aber findest du die Vorstellung vom zufrieden chillenden Fröschlein nicht auch zu herrlich? Und im Moment scheint ja wirklich so strahlend die Sonne, ich kann ihn fast vor mir sehen.

emils body baby stricken wolle garn regia premium seide silk DIY Kinder Mission MinimaschenWas das ganze mit dem knallgelben Body zu tun hat? Ist ja eher keine gröne Bucks, nicht wahr?

emils body baby stricken wolle garn regia premium seide silk DIY Kinder Mission MinimaschenAber der kleine Neffe erinnert mich im Moment auch so an einen Frosch, wie er auf dem Bauch liegt und behäbig seine Anstalten macht ins Krabbeln zu kommen. Zusammen mit dieser sonnenblumengelben Farbe ist dann doch wohl wieder der Zusammenhang zum Pöggsken in Sonnenschien hergestellt, oder?

Vor ein paar Wochen habe ich von der Schachenmayr Steffi ein knallgelbes Knäuel zugesteckt bekommen, ohne Banderole, soll mal gucken was ich davon halte, neues Regia Premium Silk. Zutaten: 55% südamerikanisches (mulesing-freies) Merino, 25% Poly, und 20% Seide. Da lacht das Tantenherz!

emils body baby stricken wolle garn regia premium seide silk DIY Kinder Mission MinimaschenDenn Wolle, Seide & Poly macht in meinen Augen das perfekte Gemisch für Babykleidung: Weich, warm aber kühl auf der Haut (Seide!!!), und dann auch noch maschinenwaschbar. Die Eltern vom Neffen teilen diese Einschätzung, und haben für den Kleinen direkt am Anfang noch Woll-Seide-Bodies gekauft. Dann habe ich im Herbst den Emil-Body entwickelt…

Der Original Emil-Body besteht aus Merino, Seide, Mohair und Poly, und war das perfekte Kleidungsstück für den ersten Winter, denn der Mohairanteil ist ganz ganz weich und hält extra warm ohne zu pieksen. Wichtiger ist aber: Ich habe mir die Form und Konstruktion des Bodies wirklich genau überlegt – manchmal ist es sehr hilfreich dass ich in meiner Zeit als Category Manager Kids einen Berg an Wissen über Kinderkleidung angesammelt habe:

  1. Im ersten Lebensjahr können Babies sehr schlecht ihre eigene Körpertemperatur regulieren, man sollte also temperaturausgleichende Textilien bevorzugen.
    Die Natur hat uns da prima ausgestattet: Alpaka, Lama und Schaf sind von der Evolution so gemacht, dass sie sommers wie winters draußen sein können, ihre Haare halten Wind und Nässe draußen, die Hauttemperatur und -feuchtigkeit ist quasi konstant, egal bei welchem Wetter. Falls du mal wieder auf jemanden triffst, der Acryl für Babysachen verstrickt, weil es ja sooooo weich und maschinenwaschbar ist: Acryl ist NULL temperaturausgleichend, und für Babies die absolut falsche Faser. Außerdem fängt es schnell an zu stinken. Baumwolle ist übrigens auch nur bedingt optimal, es ist aber super belastbar, und solange man das Kind im Zwiebellook dicht einpackt…
  2. Wolle wächst eine Weile lang mit. Besonders Merino, eine wirklich erstaunlich elastische Faser.
  3. Babyhaut ist meist überhaupt nicht so sprichwörtlich empfindlich.
    Solange das Baby keine Neurodermitis oder Allergien hat, reagiert die Haut eher positiv auf Wolle. Ein Empfinden für kratzig oder weich besteht eigentlich noch nicht. Probleme können nur entstehen, wenn die Kleidung (egal aus welchem Material) zu eng an der Haut anliegen und Reibung verursachen. Besonders da so kleine Menschen noch keine Kontrolle über Körperflüssigkeiten haben, werden die Klamotten häufiger mal leicht angefeuchtet und schubbern dann so richtig fies. Daher lieber schön locker, aber Wolle.
  4. Die Form folgt der Funktion. Du kennst das wahrscheinlich als DIE Design Maxime des Scandinavian Design, “Form follows Function”. Es bringt überhaupt nix, etwas zauberhaft putziges zu stricken, wenn das Baby sich nicht wohlfühlt, oder wenn die Eltern sich beim An- und Aussziehen verrenken müssen. Für die Funktion “Maximaler Komfort für alle Beteiligten” ist dann die Form von Emil entstanden: Genug Platz für die Windel, Druckknöpfe im Schritt, weite Ärmel, soweit so gewöhnlich. Spezieller (und auch mit etwas Strickkönnen verbunden), sind die ausgeschnittenen Ärmel, der amerikanische Ausschnitt, und die Kontrastkanten. Alle drei sind nichts für blutige Anfänger, ich erkläre aber im Muster so gut ich es kann – u.a. mit Links zu Tutorials – und die Tester sind gut zurecht gekommen. Warum ich sie jeweils für sinnvoll erachte:emils body baby stricken wolle garn regia premium seide silk DIY Kinder Mission Minimaschen
    1. Ausgeschnittene Ärmel lassen den kleinen Menschen fast so frei mit den Armen rudern wie ganz ohne Klamotten. Ich halte persönlich gar nichts davon einem Baby die Bewegungsfreiheit einzuschränken, führt meist zu Gebrüll.emils body baby stricken wolle garn regia premium seide silk DIY Kinder Mission Minimaschen
    2. Amerikanischer Ausschnitt, oder Overlap Collar, ist bei genähten Bodies die häufigste Form. Aus gutem Grund: Wenn mal was daneben geht, ist dieser Ausschnitt so flexibel, dass der Body über die Schultern nach unten gezogen werden kann. Versteht man erst dann richtig, wenn man das erste Mal vor der Herausforderung steht ein zugesifftes Stück Stoff ohne Berührung an der Nase des Kinds vorbei zu bekommen, ohne dabei selbst in die Sauerei reingreifen zu müssen. Deutlich genug? Der Ausschnitt ist die Arbeit wert!emils body baby stricken wolle garn regia premium seide silk DIY Kinder Mission Minimaschen
    3. Die Kontrastkanten habe ich aus einem extra weichen Garn (Lamana Como) angestrickt, so dass an den feuchtigkeitsverdächtigen Stellen auch bei kleinen Unfällen nichts schrubbert. Sieht nebenbei auch noch toll aus. Und ja, ich habe anatomisch begriffen, dass aus den Händen keine Flüssigkeit austritt, aber erklär das mal den ewig angelüllerten Ärmeln meines Neffen 😉 Diesmal reichte leider der Como Rest nicht mehr für die Beinöffnungen, aber das Silk ist so weich, das wird schon klappen…

Joa, soweit so gut. Wenn du schon seit dem letzten Emil Body hier mitliest, dann weisst du das vermutlich auch alles schon…

Aber: Ein halbes Jahr nach dem ersten Emil ist der kleine Mann aus seinem Body endgültig rausgewachsen. Es wurde schon um Nachschub gebeten, denn über den Winter war der Emil das Lieblingsteil im Dauereinsatz (gemeinsam mit den 4 Paar Pairfect Pants/Dungarees). Da kam mir das PR Knäuel von Schachenmayr gerade recht.

In der Größe 9 – 12 Monate reichte es genau. Absolute Punktlandung! 100 g Regia Premium Silk, und ungefähr 2-3 Gramm Rest Como von der Kjell Babydecke, und fertig ist das fröhlich strahlende Sommeroutfit!

emils body baby stricken wolle garn regia premium seide silk DIY Kinder Mission MinimaschenJa und was soll ich sagen? Ich kann jetzt das Garn in den Himmel loben, oder einfach nur gestehen dass ich der Schachenmayr Steffi auf der H&H direkt noch ein Knäuel abgenommen habe, denn jetzt will ich etwas für mich aus dem feinen Zeug 😉

emils body baby stricken wolle garn regia premium seide silk DIY Kinder Mission MinimaschenDu bekommst das Garn ab diesem Sommer im Shop, ich werde dann bestimmt auch das Garnpaket anpassen. Aber bis dahin geh ich jetzt erstmal wieder den Sonnenschien genießen.

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FO Freitag V

Lang lang ist’s her seit FO Freitag IV, und jetzt gerade ist Eile geboten.

Warum?

Weil laut DHL gleich noch ein Paket aus den USA eintrifft. Und nach dessen Ankunft müsste ich hier eine komplette Niederlage eingestehen, denn das Paket enthält unter anderem 900g Suchtmittel für den privaten Gebrauch (keine Sorge: Wolle)… aber solange es noch nicht da ist, kann ich noch so tun als hätte ich mich halbwegs unter Kontrolle.

Ach ja, dann ist natürlich auch noch ein Paket von bokkilden unterwegs, aber Strickbücher zählen ja nicht zum Stash, oder?*

Jedenfalls…Zuwachs:

Auch vor dem USA Paket kann ich keinen reinen Stash Abbau vermelden. Aber: Immerhin habe ich seit dem letzten FO Freitag nur 350g Wolle gekauft. Nimmt man aber die PR-Samples der letzten Wochen und Monate und ein Sockenwoll-Dankeschön der herzallerliebsten Carina (im USA Paket ist auch eine Kleinigkeit für den Sohnemann), dann lande ich bei unfassbaren 1,410 kg neuen Garnen im Stash!!!!!! Ist das zu fassen?

Dabei habe ich doch sogar auf der H&H jedes nicht absolut zwingend notwendige Testknäuel dankend abgelehnt. Das Wollbüffet beim Bloggertreffen habe ich komplett links liegen lassen. Aber klar, ich bin auch nur ein Woll-lustiges Wesen, und ich kann halt nicht an einem absoluten Traumgarn vorbeigehen. Besonders nicht wenn es von meinen Lieblingsherstellern kommt und mich direkt eine kreative Idee befällt. Und was ich für den Shop in Betracht ziehe, das teste ich sowieso bevor ich es verkaufe.

Es sind insgesamt 960g von Garnfirmen zur Verfügung gestellter Neu-Stash zusammengekommen 😮 . 330g davon sind schon wieder verstrickt/auf den Nadeln, 200g schon angestrickt und wieder aufgeribbelt, die Idee muss nochmal gemacht werden. (Die Garne erwähne ich dann jeweils wenn ich die Projekte vorstelle, dann kennzeichne ich auch als PR Sample )

Bleiben noch zu erklärende 350g, nämlich die selbstgekauften. Komplette Lust-Käufe auf dem Leipziger Wollefest. Katha hatte mich spontan animiert, und wenn ich erstmal Eintritt in eine Halle voll Garnen bezahlt habe, dann finde ich 350g wirklich noch ein Zeichen guter Selbstkontrolle.

Zwei Stränge (200g) eines indischen Sozialprojekts sind’s geworden. Naturfarben, von Frauen aus der Gemeinde gesponnen und von einer Repräsentantin der Organisation in Leipzig angeboten. Das Garn ist sehr rustikal, auch nicht 1000% gleichmäßig versponnen und riecht fantastisch nach Schaf. Einen Verwendunsplan habe ich tatsächlich nicht. Das Konzept fand ich unterstützenswürdig. Vielleicht nehme ich es als Kontrast für meine 100.000 Felted Tweed Reste vom Sage und stricke einen Kissenbezug. Das plane ich eigentlich schon lange.

Komplett am anderen Ende des Garnspektrums sind die restlichen 150g: weiiiiiiiiich! Meine Woll-Trüffelschwein-Nase ist echt gut ausgebildet, und irgendwie habe ich Garne entdeckt, die keiner meiner Mitreisenden aufgefallen sind. Ich glaube es war die etwas ungewöhnliche Wicklung, meine Neugier war geweckt, ich habe angefasst und nicht wieder losgelassen. Made in China. Zwei Knäuel sind 70% die Haare des mir vorher unbekannten Wasserhirschs (Musk Deer) zusammen mit etwas Cashmere und Merino, ein Knäuel ist 75% Tibetischer Nerz mit Merino und Seide. Natürlich habe ich mich gesträubt, und habe um mich selbst abzuhalten nachgefragt: Wieviel Tierquälerei muss so ein armer Wasserhirsch oder ein tibetischer Nerz über sich ergehen lassen, damit ich ein kuschelweiches Garn nach Hause schleppe? Die Antwort war für meine Zwecke wenig hilfreich, aber verdammt gut: Gar keine. Die Viecher leben in einem großen Gehege, in dem überall Sisal-Pöller aufgestellt sind, daran reiben sie sich für die Fellpflege. Die Sisal Teile werden ausgewechselt, und das abgeschrubberte Fell wird zu Garn versponnen. Klingt irgendwie aufwändig, aber der Preis war jetzt auch nicht ganz niedrig, ich hoffe die Geschichte war nicht spontan für mich ersponnen. Jedenfalls MEGA weich, MEGA Farben, und MEGA Glücksgefühl. Auch hier: Kein wirklicher Plan. Innenfutter für Handschuhe vielleicht. Jedenfalls brauchte ich dieses Garn ganz zweifelsfrei.

Zum Abbau, bzw. den FOs:

Flipper Genser Kinder Pullover Sandnes Garn Design stricken Sisu Mein Flipper aus Sisu ist fertig(-gestrickt. Muss noch nähen). Der wiegt 177g für die Größe 1-2. Da der Neffe allerdings noch relativ kurz ist, glaube ich dass ich mir dieses Teil für Weihnachten aufsparen kann. Bisher dürfte das eher eine Tunika sein. Und bis Weihnachten werde ich mal schauen ob aus den Resten noch jeweils ein Paar Socken für den Lütten, seinen Papa und seine Oma werden können, jeweils mit dem Flipper Muster. Das fände ich ein cooles Weihnachtsfoto…

Pullover Leon / Leonore Unisex Kinder Pullover stricken Anleitung einfach Stichfest118g Alpakka Ull sind in den blauen Leon Pulli gegangen. Der dürfte auch schon eher passen, Mini bekommt ihn Anfang der nächsten Woche überreicht. Das Muster ist notiert und ich rechne gerade an weiteren Größen. Die hellrosa Leonore Version liegt hier seit Herbst und wartete auf einen Geistesblitz für Verbesserungen.

Spinnennetz Tuch spiderweb steek stichfest208g Small und Cusco sind zu einem neuen Tuch geworden. Es war der Hingucker auf der H&H, ich glaube bisher habe ich noch NIE so viele wildfremde Menschen spontan nach meinem Hals greifen gehabt, und dabei hatte ich die Reaktionen auf Goosebumps kaum für steigerungsfähig gehalten. Die Anleitung steht in den Test-Startlöchern, wir (hauptsächlich Julia) nehmen gerne neue Testwillige in die Kartei auf, Interesse bitte unter testknitting {at} stichfest.net anmelden.

bienenwabe patent brioche shawl stricken stichfest designAm letzten Tag der H&H hatte ich dieses Tuch um, und die Reaktionen waren – wenn man die Müdigkeitslevel nach zwei Messetagen einrechnet – fast genauso überschwänglich wie für das blaue Tuch. Es wiegt nur 167g, jeweils etwa zur Hälfte Puno und Small. Der Materialaufwand ist also deutlich geringer, der Zeitaufwand aber nicht (beide Tücher sind nix für Memmen, dafür aber komplett beidseitig einsetzbar ;-)). Auch hier wird es demnächst einen Test geben.

ringelsocken stricken stichfest sisuDann habe ich insgesamt 471g Socken fertig. Zwei Paar Ringelsocken für mich, ein Paar Petty Harbour für meinen herzallerliebsten Cousin, ein Paar Leo Socken für die herzallerliebste und fürsorglichste Physiotherapeutin mit Katzentick. Und im Rahmen der Regia Hyggesockenaktion noch die second socks für Waldemar und Bel Ami aus meiner Fraulein Wunder Sammlung ganz für mich allein.

Dann sind noch 123g in die Thrummed Mittens vom Februar geflossen, 52g in die Marktfrau Rudolph vom März. Der Neffe hat ein Bonnet bekommen – 32g – dafür habe ich Reste von der Läusekofte verwendet. Gestrickt habe ich quasi ein Pairfect Bonnet (geht nämlich super auch ohne Pairfect), und so weit das Garn reichte sogar das Läusemuster der Kofte aufgegriffen. Das ist im Moment seine Go-To Mütze, und schätzungsweise kann sie das auch noch für ein weiteres Jahr sein, denn der Schnitt ist wirklich mitwachsfähig – vor allem in Merino.

Vogelflug Tuch Schal fugleflugt Shawl Stichfest fairisle steekLast but not least sind noch zwei Tücher fertig geworden. Das eine befindet sich (weit fortgeschritten) noch in der Testphase: Mein Fugleflugt besteht aus 237g Cashmere 6/28. Hat ewig auf meinen Nadeln gewohnt, irgendwann habe ich mich aufgerafft und es in kürzester Zeit fertig gestrickt.

389g sind wiederum in eine zweite Version der Babydecke vom Neffen verwandelt. Diesmal habe ich eine andere Methode gearbeitet, rundgestrickt und mit Steek, dazu einen schön schweren Rand, denn diesmal möchte ich es als Tuch tragen, und ich liebe Tücher die zwar leicht sind, aber durch eingeplante Schwerkraft einen schönen Fall haben. Dieses Prinzip nutze ich bei fast allen meiner Entwürfe, und glaub mir: Es steigert den Tragekomfort, und dein Tuch kommt auch deutlicher zur Geltung. Dieses Muster ist jedenfalls fertig getestet, falls du also Verwendung für eine Babydecke oder einen quadratischen Schal hast: Hier gibt es die Anleitung, sowohl als ganz einfache Anfängerversion wie die Babydecke, als auch die etwas kompliziertere Version von meinem Tuch erklärt.

Macht summasummarum:

Alter Bestand: + 31g seit Messbeginn
Verbrauch: – 1974g seit FO Freitag IV
Zuwachs: + 1410g seit FO Freitag IV
Aktueller Stand: – 533g Netto Stash Abbau seit Beginn der Stashbezwingung.
Doch das DHL Lieferfenster ist wie gesagt bereits offen… ich stricke also lieber fix weiter, damit ich beim nächsten Mal hoffentlich weiterhin einen Nettoabbau vorweisen kann…

*Während ich diese Zeilen schreibe erreicht mich die Nachricht von DPD, dass man versucht hat mich 2x anzutreffen und ich bitte sagen soll wo ich bereit wäre mein Paket anzunehmen. Verdammt, da war ja noch was. Rebekka und Tanja hatten da ja noch was für mich angekündigt… hatte ich total verdrängt und war einfach nicht an der verabredeten Adresse geblieben. Naja, jetzt kommt das Paket hinter mir her, und ich werde vermutlich noch mehr Wolle unter’s Sofa schubsen müssen… Spielsüchtige können sich doch auf so eine Liste setzen lassen, und können dann nicht mehr in Spielhallen…ob es sowas für Wollgeschäfte gibt? Und kann mir jemand bitte vor der nächsten H&H mit einer Maschenprobe voll Chloroform auflauern und mich für das betreffende Wochenende außer Gefecht setzen?

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Eine teure Ziegenweide

Oder: mein Haus

Genauer gesagt ist es ja inzwischen schon mein Ex-Haus, aber trotzdem ist heute der perfekte Moment um es dir mal zu zeigen. Denn heute ist eine Home-Story über mich und mein Haus in der Lisa Wohnen (5/2018) erschienen, und wie das so ist… über so ein Haus kann man viel mehr erzählen als auf ein paar Seiten Bildreportage passt. (Wobei schon echt viel Information eingebaut wurde, die Redakteurinnen, das Fototeam und ich hatten viel Spaß beim fotografieren und texten)

Einblick in die Home Story in der Lisa Wohnen/ Burda Verlag

Eigentlich fing die Geschichte von mir und meinem Haus ja überhaupt nicht gut an. Man schrieb das Jahr 2013, ungefähr ein Jahr nach meinem Unfall. Ich war noch immer auf Krücken und schweren Betäubungsmitteln, und die Prognose war nicht gut. Die Ärzte gingen davon aus, dass ich nicht wieder voll hergestellt würde. Meine Familie hatte mich aus meiner damaligen Wahl-Heimat Berlin nach Münster geholt.

Nun bin ich aber immer sehr eigenständig gewesen, war bis zum Unfall ungefähr ein Dutzend mal innerhalb und außerhalb Deutschlands umgezogen. Auf einmal wieder im Elternhaus, dazu noch außer Stande mal selbst und alleine etwas unternehmen zu können, das war für mich eine komplette Umstellung.

Eine langfristige Lösung war das nicht, das war von vornherein klar. Und dann erzählte ein befreundeter Architekt meiner Mutter von einem Objekt, einem großen Hof im Außenbereich, toll gelegen, aber zu groß für ihn und seine Familie, man müsse das ganze in eine Art Reihenhausanlage für mehrere Familien unterteilen.

Sie fuhr hin, ohne mir etwas davon zu erzählen, hörte sich seine Vision an, und sagte ihm: Wir machen mit, so kann Sophia in einem Teil ihre eigenen vier Wände haben, aber wenn nötig ist immer jemand da um ihr zu helfen. Das war irgendwann im Spätsommer 2013. Einige Wochen später wurde der Kaufvertrag besiegelt, da hatte ich mein zukünftiges Zuhause noch nicht gesehen… zum Glück!

Die ersten Zweifel kamen mir nämlich im Notartermin. Ob wir uns alle im Klaren wären, was wir da kauften? Ein Haus im Außenbereich, abbruchreif und einsturzgefährdet (!), wenn jedoch im Zuge der Baumaßnahmen eine Wand zusammenbreche, dann würden wir keine Neugenehmigung bekommen, wir würden hier potentiell eine sehr teure Ziegenweide kaufen…

Ich habe damals nur verwirrt geschluckt und hilfesuchend um mich geguckt. Waren das die Medikamente? Die angekündigten Nebenwirkungen? Wie konnten alle anderen so ruhig diese Warnung anhören, und was wurde hier eigentlich gespielt? Ich beschloss dass ich eh nichts mehr zu verlieren hätte, und wenn die Bank denn dieses Vorhaben finanzieren würde, dann könnte es nun so furchtbar auch nicht sein. Der Notar war sicher ein kompletter Neurotiker. Ich unterschrieb.

Stand April 2014 – also schon vier Monate nach Bau-/Rückbaubeginn

Und Weihnachten 2014 sah ich es dann. Und auf einmal erschien mir nicht mehr der Notar verrückt, sondern jeder meiner Mitstreiter. Der “Hof” war eine runtergekommene, vollkommen zugemüllte Ruine. Der Eingang ging durch eine (zum Glück verlassene) Vogelvoliere, hinein in ein unvorstellbares Chaos.

Aber gekauft ist gekauft, und ich zwang mich zu tapferen Worten zum Architekten: “Toll was du so für eine Vorstellungskraft hast, dass du direkt das Potential erkennst!” (vor meinem inneren Auge sah ich inzwischen glasklar die Ziegen grasen.) Und er erklärte frohen Mutes, dass wir den nächsten Weihnachtskakao schon in einer Küche trinken würden. Ich war nicht sicher wer von uns beiden unter Drogen stand.

(Leider habe ich erst vier Monate später angefangen Fotos der Baustelle zu machen, das komplette Ausmaß VOR Beseitigung der schlimmsten Dinge musst du dir also leider ausmalen.)

Der Architekt hat übrigens Recht behalten.

2014 war das Jahr des Baus. Erst des Rückbaus (euphemistisch für Teilabriss und komplette Entrümpelung), dann des Wiederaufbaus. Zuerst wurden die Reste der Außenmauern abgestützt.

Dann wurden innerhalb den neu unterteilten Einheiten jeweils eigene Häuser gebaut, also zumindest grob gesagt. Ich habe das Haus daher immer die Thermoskanne genannt, denn de facto gab es am Ende zwei Wände und einen Hohlraum.

Ganz zum Schluß wurden nämlich die Außenmauern hingebungsvoll und fachmännisch nach alten Methoden wieder drum herum gebaut – und das ist bei Fachwerk gar nicht soooooo einfach.

Und pünktlich zu Weihnachten 2014 hatten wir die Bauabnahme in der Hand und konnten einziehen. Ja wir mussten durch knietiefen Matsch waten um zum Haus zu kommen (die vielen Baumaschinen hatten ihre Spuren hinterlassen), aber den Kakao haben wir mit einer Art Triumphgefühl inmitten von Farbeimern und halbfertigen Möbeln getrunken. Und ich meine mich zu erinnern dass es beim Architekten sogar einen Baum gab.

Der Schlamm Weihnachten 2014

Auf jeden Fall gab es für mich sogar einen Glühwein, denn entgegen aller Erwartungen war ich wieder auf beiden Beinen und sogar nach dem langwierigen Schmerzmittelentzug hatte ich nur noch erträgliche Schmerzen und durfte wieder Alkohol trinken. Inzwischen waren die Ärzte sogar vorsichtig positiv dass ich dem Schicksal ein Schnippchen geschlagen hätte und die eigentlich unheilbare Krankheit besiegt haben könnte.

Ein komisches Gefühl, kaum eingezogen, und voll Hoffnung dass man vielleicht sogar wieder ausziehen könnte.

Aber die Ärzte sagten immer wieder dass ich mich bitte schonen sollte, Stress vermeiden, mich bloß nicht unter Druck setzen, und vor allem die bisherigen Fortschritte nicht mit übereilter Rückkehr ins alte Leben riskieren sollte. Also habe ich mich “niedergelassen”.

Habe das Haus eingerichtet und dekoriert, gestrickt und meinen Shop aufgebaut. Habe so gut ich es konnte einen Garten angelegt (von Grund auf, ich erwähnte den Matsch? Der enthielt auch jede Menge Schutt.). Und parallel angefangen mir wieder mein altes Leben zurückzuerobern.

Ohne Medikamente durfte ich auch wieder Auto fahren, also besuchte ich meine liebsten Menschen in der alten Wahlheimat und gewann neue liebste Menschen dazu. Darunter auch viele Strickmenschen wie Marisa, Carina und Katha (und viele mehr!!!).

Ich fing einen neuen Job an (der sich zum Glück meistens mit meiner Verordnung “kein Stress, auch mal Pausen machen” vereinbaren lässt). Und es kam kein Rückfall. Das Fitbit vermeldet regelmäßig dass ich wirklich viel laufe, und dank inzwischen guter Freundschaft mit der Physiotherapeutin meines Vertrauens kriege ich bei Zipperlein SMS mit Soforthilfe zur Selbsthilfe oder auch mal einen Termin zur professionellen Wieder-Beibiegung.


Ziemlich genau vor einem Jahr habe ich daher dem Makler Bescheid gesagt: Es ist soweit. Genug niedergelassen. Ich mache ernst. Aber vorher lasse ich hier noch das Team von Angelika Dietzmann durchs Haus wirbeln, die möchten gerne eine Home Story machen, das ist doch ein schöner Abschluss für meine Zeit hier.

Und genau jetzt, wo diese Home Story veröffentlich ist, steht seit einer Woche fest: Wir ziehen wieder um! Mitten nach Berlin! Denn so ganz ohne Renovierungsprojekt war mir jetzt fast ein wenig langweilig 😉

Ach ja: natürlich bin ich mir bewusst was für ein Schweineglück ich gehabt habe. Nicht nur gesundheitlich, sondern auch sonst. Dass meine Mutter ohne zu Zögern aufs Land gezogen ist um im Notfall für mich da zu sein, das ist natürlich nicht selbstverständlich. Und dass sie mich nicht in Watte gepackt hat. Und dass sie mich einfach nicht gefragt hat ob ich diese Ruine aufbauen wollte. Denn ich hätte nein gesagt, und hätte dieses verrückte Abenteuer auf dem Land verpasst.

Wenn du neugierig auf das Endergebnis des “Landsitzes” bist, dann gibt es tolle Bilder und mehr Story dazu in der aktuellen “Lisa Wohnen 05/2018”.

 

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Zwei Socken gleichzeitig stricken

Oder: Ich bin doch kein Strick D-Zug

Dieser Beitrag wurde anhand eines PR Samples bebildert, daher: Werbung*

Mein Name ist Sophia, und ich leide am Second Sock Syndrome.

Weisst du bestimmt schon, aber ich spreche es lieber nochmal aus, denn für die heutige Geschichte ist das maßgeblich.

Es ist so: In den letzten Monaten habe ich dank des Herbst Socken KALs von den Dreien vom Blog (Die Damen 1, 2 & 3), dem Schachenmayr Hygge Socken KAL, regelmäßigen Tatort Sockensessions mit Lutz, und wirklich vielen Bahnfahrten (eigentlich gar nicht mehr Ding) richtig an meinem Problem gearbeitet (Was wiederum mein Ding ist, denn ich hasse dass mir zwischendurch die Puste ausgeht).

Zum Beginn des letzten (S)Ocktober hatte ich 7 (in Worten: SIEBEN) einzelne Socken herumfliegen. Davon sind tatsächlich nur noch zwei übrig, und noch weitere fünf Paar habe ich von Anfang bis Ende durchgehalten – hauptsächlich weil ich sie verschenken wollte.

Mit meinem Sockenwunder und meiner Afterthought-Ferse bin ich inzwischen wirklich flott. Wenn ich viel unterwegs bin, stricke ich locker nebenbei zwei Socken die Woche runter… in jeder kleinen Wartepause strick ich mal hier mal da eben schnell drei oder vier Maschen, lege es wieder auf den Schoß, und wiederhole das ganze. Steter Tropfen macht auch nen Socken, und man merkt erstmal, wie viel Zeit die Nichtstricker da draußen vollkommen ungenutzt verstreichen lassen müssen!

Leider ist es nur so: Bis der erste Socken fertig ist habe ich ungefähr dreiunddrölfzig neue Ideen und will sofort ALLE davon ausprobieren. Und der Schweinehund bellt mir zwischen den Socken zu: Ach komm schon, wir probieren erst die neue Idee, den zweiten Socken stricken wir demnächst mal schnell zwischendurch.

Ja genau. Passiert eh nicht, stattdessen habe ich bis dahin zwei Einzelsocken und bin von mir selbst unendlich genervt.

Letzte Woche habe ich dank schier unendlich vielen Fahrten im ÖPNV mal wieder Socken fertig (guck mal hier) und brauchte ein neues Sockenprojekt für unterwegs. Anfang nächsten Monats hat einer meiner liebsten Menschen Geburtstag, ein Paar mit Liebe gestrickte Socken fehlen ihm auf jeden Fall, es gibt also eine Deadline. Die Garnwahl hat mir Lana Grossa mit einem Überbrückungspaket für die Wartezeit bis zur H&H erleichtert*: Cashmere Meilenweit in dunkelgrau, das passt zu ihm – der würd’ schließlich auch meilenweit für mich laufen ;-). Und da das Garn in 50g Knäueln kam, eignet es sich das Projekt auch für meine Schweinehund-Austricks-Technik…

Also jetzt der Versuch zwei Socken gleichzeitig zu stricken, oder auf Englisch:

Two-at-a-Time Socks

Bei dieser Technik strickt man – wie der Name andeutet – beide Socken auf einmal, mit dem Magic Loop auf einer Rundnadel mit langem Seil. Da gibt’s doch was von Ratiopharm, Quatsch, von HiyaHiya, nämlich das ultimative Nadelspitzen-Set für Socken. Damit stricke ich seit Monaten Tücher und Pullis, aber back to the roots damit!

Da ich gerne das Garn restlos aufbrauchen möchte, also die Beinlänge vom Garn abhängig mache, habe ich mit der Spitze angefangen. Dafür mache ich den Judy’s Magic Cast On und stricke meine normale Spitze falschherum (also Zunahmen statt Abnahmen) auf zwei Nadeln des Nadelspiels.


Am Ende der Zunahmen gehen die Spitzen dann auf die Rundnadel, dabei muss man drauf achten, dass man die Reihenfolge beachtet: Sohle Socke 1, Sohle Socke 2, Oberseite Socke 2, Oberseite Socke 1. Zwischen Sohle und Oberseite von Socke 2 guckt die Schlaufe vom Magic Loop heraus. An jedem Socken hängt ein Knäuel Garn.
Soweit zur Theorie.

Praxis:

Joa. Ich habe im Zug etwas vor mich hingestrickt, und gemerkt dass meine Idee für’s Muster für dieses Garn Mist war. Also ribbeln. Auch zwei gleichzeitig. Das war fast noch mehr Mist als das Muster, aber schlußendlich war ich wieder am Ende der Spitzen. Dann habe ich entschieden für meinen ersten Versuch auf ein Fremdmuster zurückzugreifen, schön einfach, damit ich mich auf die Methode konzentrieren kann. Es ist dann Petty Harbour von Rayna Curtis geworden (gibt’s gratis bei Ravelry, auf Englisch, nein ich kann das jetzt nicht eben übersetzen, sind aber wirklich nur rechte und linke Maschen, trau dich!). 

Gefällt mir jetzt richtig gut. Garn und Muster harmonieren, absolut männertauglich, nicht aufgeregt, aber auch nicht langweilig zu stricken.
Auch wenn ich bisher nur die Hälfte der Fußteile fertig habe, maße ich mir ein Urteil an:

Kann man machen. Hat definitiv seine Einsatzbereiche:

Das Second Sock Syndrome killt es per Definition. Super. Genau mein Ding. Man muss auch nicht immer den zweiten Socken an den ersten halten um zu sehen wie weit man ist. Mega! Außerdem stricken sich die linken Maschen viel besser als auf dem Sockenwunder.

Leider bin ich aber unendlich viel langsamer.

Nicht weil die Nadeln doof wären, ich stricke mit so spitzen Nadeln viel viel schneller als mit dem wirklich stumpfen Sockenwunder, aaaaaaaaaaaaber:

Magic Loop unterbricht meinen Strickflow. Und zwar massiv. Das ständige Gezerre und Geschiebe, dabei den Arbeitsfaden hängen lassen, dann wieder hochnehmen, und dann erst geht es weiter. Aaaargh. Mein Geduldsfaden!!!!

Außerdem geht mein eben mal schnell nebenbei ein paar Maschen halt nicht. Man strickt quasi in Reihen. Jede Reihe ist genauso lang wie eine Runde des Sockens, in meinem Fall gerade 72 Maschen. Mittendrin mal eben in die Tasche stopfen und zur Anschluss UBahn laufen ist raus, das geht beim Sockenwunder, hier aber nicht. Stattdessen muss man in der Mitte der langen Reihe auch noch den Arbeitsfaden wechseln, damit man nicht aus Versehen die zwei Socken aneinander fest strickt… Also müsste man unterwegs vor dem Beginn jeder Reihe hochschauen, im Kopf überschlagen ob bis zum nächsten Halt noch eine Reihe drin ist, und gegebenenfalls zwei Stationen mit müßigen Händen fahren. Wie ein Nichtstricker… ist das zu fassen? Und der einzige Vorteil am Bahnfahren ist auf einmal auch noch dahin!!!

Du siehst: Ich find die Technik grundsätzlich prima. Und für den nächsten Pulli von unten werde ich auf jeden Fall die Ärmel so stricken! Da werden die Zunahmen automatisch gleichhoch und alles ist prima symmetrisch, klasse! Auch für Handschuhe ist das bestimmt ne gute Methode.

Aber für Socken? Bestimmt irgendwann wieder. Sisu kommt ja auch in 50 g Knäueln, und ich habe hier auf dem Schreibtisch ein ganzes Heft mit Sisu Socken und Handschuh Anleitungen, für die ich nächste Woche Strickpakete einstellen werde. Alle komplizierteren Muster, die sowieso nicht für unterwegs wären, bei denen die Geschwindigkeit eh gedrosselt ist, oder Muster bei denen das stumpfe Sockenwunder an seine Grenzen stößt, all so etwas könnte ich mir mit dieser Technik echt gut vorstellen.

Trotzdem werde ich weiterhin immer ein Paar Socken auf den Mini Rundnadelchen in die Handtasche stecken. Für die Kurzstrecke. Oder wenn das Coffee Date am Telefon hängt. Oder wenn’s einfach mal wieder länger dauert. (Snickers macht nämlich dick. Socken nicht.) Bis dahin sind aber erstmal diese hier auf meinen Nadeln, daher geht’s damit zu Marisa’s Link up–> hier.

*Das ist ein PR Sample, ich habe also für das Garn nicht bezahlt. Ich wurde aber auch nicht bezahlt um irgendetwas darüber zu schreiben. Meine Meinung ist nicht käuflich, und als Garnshop-Betreiber muss/darf ich öfters mal kostenlos Garne ausprobieren um mein Sortiment zu entscheiden. Es geht in diesem Beitrag nicht um das Garn, sondern um die Technik, trotzdem kennzeichne ich es als “Werbung”, da die Rechtslage bei diesen Dingen gefühlt die Konsistenz von Wackelpudding hat.

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Stricksprechstunde

Erste Hilfe bei Strickproblemen

Quelle: Pinterest

In den letzten Wochen bin ich kaum dazu gekommen hier etwas zu schreiben. Nicht weil es keine Themen gegeben hätte – eher im Gegenteil – aber leider hat auch mein Tag nur 24 Stunden.
Ungewöhnlich viele Stunden gehen in der letzten Zeit in die Beantwortung von eMails, Facebook, Instagram, Ravelry, und und und. Es vergeht kaum eine halbe Stunde, ohne dass das Handy plingt.
Die Themen gehen von shopbezogenen Fragen wie “Hilfe, wo ist mein Paket”  über “Ich brauche Hilfe bei der Farbauswahl” zu allgemeinen Strickfragen “Ich kann das nicht, du kannst das bestimmt, erklär mal“.

Und diese letzte Sorte Nachricht ist offensichtlich die langwierigste, aber auch gleichzeitig die, für die ich nicht bezahlt werde.

Als Ökonomin kenne ich die Regel 80/20 oder Paretoprinzip: Mit 20% der Arbeitsleistung kann man 80% der Probleme lösen, die restlichen 80% Arbeitsleistung gehen in die 20% Rest.
Aktuell stecke ich aber sicherlich 80% meiner Stichfest eMail Arbeitsleistung in meine Rolle als Erklärbär für Strickprobleme – und nicht falsch verstehen: ich mach das total gerne! Übers Stricken zu reden und Techniken zu erklären macht total Spaß (sonst würde ich hier nicht schreiben, und hätte die Makerist Kurse nicht gemacht).

Leider fehlt mir aber die verbrauchte Zeit anderswo, und zwar entweder bei Arbeit für die ich Geld bekomme, oder bei Zeit mit den Menschen (und Hund) die ich liebe.

Ich könnte jetzt natürlich sagen: Ach steckt euch eure Fragen doch an den Hut, wer nicht schon auf Meisterniveau strickt, der soll schauen wo er bleibt.*

Will ich aber nicht.

Ich will gerne eine Ressource sein, andere Leute für dieses Hobby (meine Arbeit) begeistern und Wissen teilen. Nur geht es eben so nicht weiter.

Mein Vorschlag daher:

Wenn du ein Strickproblem hast, bei dem du glaubst meine Hilfe zu benötigen, dann mach bitte folgendes:

  1. Versuch es erst einmal. Am besten indem du eine Maschenprobe machst. Hemingway hat gesagt: Fehler sind der Beweis dass du es versucht hast(s.o). Zur Not ribbelst du es auf. Mache ich bestimmt 1x täglich. No Drama.
  2. Google es. Wahrscheinlich hat sich schon jemand mit genau deiner Frage beschäftigt, und im Zweifel gibt es sogar schon ein Youtube Tutorial
  3. Hängst du bei einer Anleitung bei Ravelry? Guck mal in den Projekten, vielleicht hat jemand anders schon genau beschrieben, wie man die kniffelige Stelle bewältigt**.
  4. Schreib mir eine eMail (! bitte wirklich als eMail. info {at} stichfest . net führt dich zu meinem Postfach, dort kann ich sinnvoll sortieren/abarbeiten, und * setzt mich nicht unter Druck). Je genauer du dein Problem beschreibst, desto besser kann ich verstehen wo es hakt. Und bitte: schick mir erst Bilder, wenn ich danach frage. Anhänge bei unbekannten Absendern landen gerne im Spam und fressen außerdem mein Datenvolumen auf dem Handy.

Solche Frage-eMails*** werde ich von jetzt an nicht mehr per Mail beantworten, sondern meine Erklärungen hier im Blog veröffentlichen. Dafür nehme ich mir Zeit, werde alles mit Fotos und Links zu Tutorials versehen, und damit nicht nur dir helfen, sondern auch die nächste Frage schon bei Punkt 2. abholen können 🙂

Wir können über Techniken reden, warum ich manche Dinge mache wie ich sie mache, welche Materialien für welche Projekte geeignet sind, etwas Farbenlehre, und was auch immer ich an guten Fragen beantworten kann. Das wird mit Sicherheit absolut kein Einsteiger Nachschlagewerk, aber anhand einiger der bisherigen Fragen gehe ich mal davon aus dass ich mir einen Ruf als Fachfrau für kniffelige Themen erarbeitet habe…

Ich glaube dass die Qualität meiner Antworten mit dieser Methode eindeutig besser werden kann. Außerdem kann ich am Feierabend auch Feierabend machen, und an neuen Designs feilen – und meine eigenen Anleitungen so ausarbeiten, dass du die passenden Links nicht mal mehr mit Punkt 1. suchen musst, sondern direkt im Text vorfindest. Übrigens findest du auch in meinem Instagram Profil gespeicherte Stories zu Technikthemen. Immer wenn ich selbst etwas ungewöhnliches mache, werde ich das in Zukunft dort festhalten.

Natürlich bedeutet das, dass du für deine Fragen mit einer Wartezeit rechnen musst. Aber falls du aktuell kein anderes Projekt hast, um die zu überbrücken, dann findest du vielleicht im Shop etwas für zwischendurch?

Was meinst du? 
Und was wolltest du mich schon immer fragen?

Da mich diese Woche als Reaktion auf mein Instagram Bild zum Flippergenser so viele Fragen erreicht haben, macht eine genauere Erklärung dazu den Anfang.

 

* Gemein daran: Wenn ich auf Nachrichten in den sozialen Medien nicht oder nicht sofort antworte bekomme ich ein schlechtes Ranking – natürlich kommen aber die Nachrichten dann, wenn die normale Strickerin als Arbeitnehmer frei hat… wenn ich meistens auch gerne frei hätte. Wie häufig ich irgendwo stehen bleibe um “eben schnell” eine Frage zu beantworten, das geht auf keine Kuhhaut mehr. Und falls du bis hierher gelesen hast, gehörst du vermutlich zu denjenigen, die sowieso respektieren, dass die Trennung meines privaten Facebookprofils von der Stichfest Seite auch die Privatsphäre meines privaten Freundeskreises schützt. Daher beantworte ich Freundschaftsanfragen wirklich nur, wenn ich die Person hinter dem Profil kenne. Aber bei Ravelry können wir gerne Freunde sein 🙂

**Übrigens ein Plädoyer an dich: Es ist mega hilfreich, wenn du deine Projektseiten bei Ravelry pflegst. Einerseits hilfst du uns Designern die Anleitungen bekannter zu machen, aber andererseits sind genau die “Project Notes” ein Meer an Wissen, zu dem auch du beitragen kannst.

*** Ich behalte mir vor nicht alle Fragen zu beantworten. Wenn meiner Meinung nach Punkt 1-3 ausreichen, oder die Beantwortung urheberrechtskritisch wäre, oder oder oder, werde ich das Internet nicht mit noch mehr unerfreulichem oder unnötigen Inhalt vollposten 😉

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Flecken auf den Socken

*Achtung, Achtung, ich habe das Knäuel Sockenwolle im Beitrag nicht selbst bezahlt, sondern von Schachenmayr zum probieren bekommen. Der Gesetzgeber verpflichtet mich daher, den nachfolgenden Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Meine Meinung lässt sich aber nicht für den Preis eines Knäuels Sockenwolle kaufen, und wenn es noch so schön wäre.*Ende der Durchsage.

Vor ein paar Wochen habe ich von der Schachenmayr Steffi ein Probeknäuel der neuen Kooperation mit Wool and the Gang bekommen: das Kinda Magic Sock Yarn in der Farbe “Purfect Purple”.

Über diese Entwicklung hatte ich es schon munkeln hören. Gerüchteweise sollten Leo-Print und eine Afterthought Ferse vorkommen. Es mag auch sein dass ich leise Bedenken geäußert habe, denn bei einem so deutlichen Muster ist eine absolut konstante Maschenprobe nötig, und wer würde die denn für Socken wohl machen? Außerdem bin ich eine bekennende Zweiflerin am Leoparden Muster abseits vom Leoparden *hust*

Naja, aber es ist halt meine Lebensphilosophie (fast) alles Neue mal auszuprobieren, denn sonst hat man ja keine Meinung sondern nur Vorurteile.

Ran ans Knäuel

Zuerst habe ich mich über die Verpackung gewundert – im positiven Sinne – denn so ein extra Körbchen mit Guckloch ist ja nicht alltäglich.
Beim Auspacken hat sich mir der Sinn dann sofort erschlossen, denn irgendwo musste ja die wirklich umfangreiche, zweisprachige Anleitung untergebracht werden.
WATG und Regia stellen direkt auf der ersten Seite klar: Advanced/Schwierig. Kinda Magic Socks sind die tierfreundliche Leoparden Trophäe für Meisterstricker/innen.

Ganz so dramatisch ist es nicht, wer lesen kann und bereit ist eine Anleitung Wort für Wort zu befolgen (und auch mal was bei Youtube nachzuschauen), der kann das auch packen.

Das Stichfest Paar

Ganz und gar untypisch habe ich (erstmal) weisungskonform 60 statt meiner üblichen 64 Maschen angeschlagen. Vorsichtshalber auf 3,0mm Nadeln statt 2,5 nach Anleitung, denn ich weiß:

Fest, Fester, Stichfest

Wie gesagt, ich hatte Bedenken zur einheitlichen Maschenprobe. Denn wenn ich doch direkt am Rapport anfange, wo nehme ich dann Garn für ein Teststück her, und sowieso, Maschenprobe für Socken…Killefitt, wer macht denn sowas 🙂

Aber Regia und WATG haben eine (gar nicht so blöde) Lösung gefunden. Die ersten Runden fungieren als Mini-Maschenprobe.

Mit den 3er Nadeln kam ich hier genau hin. Und gefühlt war dann auch schon direkt die erste Socke fertig. Dabei hatte ich mir den Spaß schon verlängert.

Änderungen

Der Schaft war mir einfach viel viel viel zu kurz. Als der Farbübergang für die Ferse kam, habe ich einfach noch die Hälfte des Fersengarns an den Schaft drangehängt. Wollsocken trage ich, wenn es zu kalt für barfuß ist, also brauche ich keine Ankle Socks 😉

Übrigens habe ich mir an dieser Stelle die Augen reiben müssen: Wenn ich doch nach Anleitung eine Afterthought Ferse stricken soll, warum ist dann das Fersengarn mittendrin? Abschneiden, Wickeln, wieder ansetzen, später in die Ferse einstricken, das wären 4 Fäden extra zum vernähen gewesen. Nicht mit mir…

Ungefähr beim Fußteil habe ich dann auch entschieden, dass ich da gerade an einem Geschenkpaar stricke. Denn was könnte passender sein, als meiner Katzen-verrückten Physiotherapeutin ein Paar Socken zum Dank für meine Fuß-Heilung zu schenken?
Sie lebt allerdings auf kleinem Fuße, und meine Verlängerungstaktik führt dazu, dass sie kaum noch blaue Spitze bekommt… ein natürlich vollkommen beabsichtigtes Designelement!

Und weil ich ein Fan von Verpackungsrecycling bin, habe ich das Körbchen einfach direkt umfunktioniert:

Fazit

Das hat auf jeden Fall Spaß gemacht!

Etwas doof war, dass der Garnübergang von gelbem Starterfaden zur ersten Reihe rosa sehr schlecht zu erkennen war. Man munkelt ich habe da vielleicht beim zweiten Socken einen Fehler gemacht, und nachträglich einen rosa Rand annähen müssen, weil ich zu spät abgeschnitten habe…

Die Ferse hätte ich wie gesagt anders gelöst, habe ich auch, denn am Ende war noch so viel blaues Garn übrig, das hätte noch für 4 Fersen gereicht, obwohl ich ja jeweils eine Fersenmenge mehr verstrickt habe.

Abgesehen davon war es wirklich ein tolles Spaß-Projekt für zwischendurch. Und als Geschenk für meine liebste Cat-Lady: Optimal!

(Dieses Paar war annähernd stashneutral, rein und direkt wieder raus. Die 13 g Rest werde ich als Zuwachs verbuchen und zeitnah irgendwo unterbringen.)

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FO Freitag IV

Stashabbau Bestandsaufnahme Januar 2018

Lang lang ist’s her seitdem ich den Füllstand vom Stash öffentlich gemessen habe – und es hat sich gut was getan!

Der aktuelle Wert liegt noch 31 g über Anfangsbestand.

Klingt jetzt auf den ersten Blick als hätte ich in den letzten Wochen gar nichts geschafft, aber *hust* ich bin einfach mal wieder schwach geworden…

Also eigentlich war es ganz anders…

Ich war hammer produktiv in den letzten Wochen, habe 8 Projekte fertig gestrickt und damit insgesamt 759 g abgebaut:

Beim letzten FO Überblick waren die knallblauen Johnny’s schon 3/4 fertig, inzwischen sind sie gut eingetragen (sogar von mir). Der Schaft ist etwas kurz geraten, sie wiegen insgesamt nur 64 g

Noch ein Paar Socken ist bei mir geblieben, nämlich aus einem Knäuel Arne & Carlos Pairfect, das mir Tanja zusammen mit norwegischer Schoki geschickt hat – ein Schatz von Strickfreundin!
(Ich habe – als bekennender Pairfect Fan – natürlich die A&C Farbstellungen selber im Shop, aber dieses hier war ein Probeknäuel aus der Produktion, ohne Banderole, mit Fehlern, quasi was Besonderes ;-))

Ich habe fast das ganze Knäuel aufgebraucht, indem ich den eigentlichen Fersenteil noch für Schaft und Fuß genommen habe. Dafür habe ich vorher ungefähr die Hälfte des Fadens abgemessen, einen Knoten gemacht, und erst an dieser Markierung den Faden für meine Afterthought Ferse eingestrickt. Der deutlich längere Schaft macht 5 g Unterschied, diese hier wiegen 69 g und sind auch im Dauereinsatz.

Den letzten Rest dieses Knäuels habe ich für meine Entchen-Socken verbraucht, außerdem so gut wie alle gelben Pairfect-Starter-Fäden, die Julia und ich übrig hatten. Die Socken sind super angekommen, der Bruder ist schockverliebt. Insgesamt sind 102g darin verschwunden.

Noch ein Paar Weihnachtssocken ist aus den Invisisocks geworden. Größe 44/45 macht 74g Verbrauch Sisu. Das Garn ist einen Hauch dicker als die meisten 4-fädigen Sockengarne, es hat auch nur 20% Kunstfaseranteil. Die Socken fühlen sich ein ganzes Stück fester an, und passen sich super an den Fuß. Mir ist eine gute Passform immer wichtig, denn ich trage Wollsocken ja auch in Schuhen, und in den Winter-Schnürstiefeln gibt es nichts nervigeres als verrutsche Wollsocken.

Das letzte Sockenpaar ist auch direkt Teil meines Geständnisses: Ich habe mir selbst ein Paar Waldemar Socken nachträglich zu Weihnachten geschenkt. Der Kurzurlaub in Norddeutschland hat es ermöglicht, ich habe sehr monogam nur diese Socken gestrickt.

Das Garn war eigentlich nicht für mich gedacht, ich wollte es unserer guten Seele zu Weihnachten schenken, denn sie strickt mit Feuereifer Socken. Anstelle von Kunstfasern hat es Brennesselanteil für die Stabilität. Leider konnte ich es nicht verschenken, denn die Lieferung kam in katastrophalem Zustand bei mir an. Insgesamt hatte ich 8 Knäuel Garn (4 x Onion Nettle, 4 x Angora/Wolle – dazu später) bei Stephen & Penelope in Amsterdam bestellt um die Auslandsversandkosten über eine größere Menge Garn zu verteilen. Kein einziges dieser Knäule hätte ich verschenken wollen, die Banderolen waren allesamt beschädigt, verschmutzt oder zerrissen, und teilweise waren die Knäule so zerknautscht, dass sie sich abgewickelt und verknotet hatten. Das Päckchen war im Weihnachtsstress von DHL 2x fälschlicherweise nach Kopenhagen geleitet worden, und die Poly-Versandtasche hatte das leider nicht abfedern können.

Zum Glück war nichts wirklich kaputt gegangen, und für mich persönlich ist mir der Zustand der Banderolen relativ egal. Also habe ich jetzt 400 g Stashzuwachs (die 200 g Angora waren sowieso für mich gedacht), und unsere gute Seele hat ein anderes Geschenk bekommen.

Dann gab es aber noch 2 nicht-Socken Geschenke zu Weihnachten:

Der Neffe bekam eine Läusekofte nach der Anleitung aus meinem Makerist Kurs. Dass die nach dem Dreh schon zu 90% fertig war, habe ich hier schon beschrieben. Noch ist sie viel zu groß, 100 g Como werden wahrscheinlich sogar noch im nächsten Herbst Wärme spenden.

Die Mutter vom Neffen hat die Mamelucker bekommen. Sie ist letzten Winter hochschwanger sehr kompliziert am Bauch operiert worden, und natürlich hat die Narbe nach Bauchwachstum und plötzlichem Bauchwegfall sich nicht so schön entwickelt wie man hoffen würde. Die Mamelucker bieten genau an der Narbe eine gute Federung gegen die Reibung von Hose oder Rock, und wurde auch direkt über die Feiertage eingeweiht. Ursprünglich war die wollige Shorts zwar für mich gedacht, aber als sie mir von den Narbenproblem erzählte fand ich dass die Superman-Farben dann doch gut zu ihr passen würden… den Neffen heile auf die Welt zu bringen war in Anbetracht der Umstände halt eine Super-Woman Leistung! Die 150 g Sisu sind gut angelegt 🙂

Von den 100 g Fritidsgarn für Lovikka Fäustlinge habe ich schon hier erzählt, macht insgesamt also 759 g Stashabbau, allerdings auch 400 g Zuwachs.

Das Angora bedauere ich aber keine Minute, denn es ist eine wunderschöne Farbe und fasst sich wirklich toll an. Die meisten Garnhersteller haben inzwischen Angora aus Tierschutzgründen aus dem Programm genommen, wie mit den armen Hasen oft umgegangen wird ist wirklich absolut widerlich und sollte nicht ignoriert werden. Dieser Hersteller garantiert allerdings dass die Fasern absolut tierfreundlich gewonnen werden, und als klar wurde, dass ich mir ein neues Paar Mamelucker stricken muss…(bei 50% Wollanteil ist es auch nicht so warm, dass man eingeht)

Zwischenzeitlich hat sich dann noch meine schwedische Bonus-Mutter eingeschaltet, sie möchte auch ein Paar Super-Woman-Mamelucker für den Wintersport haben. Auch wenn die schwedische Saison natürlich länger ist, ich werd es erst zur nächsten schaffen 😉

 

Lange Rede, knappe Rechnung:

Alter Bestand: 390 g +
Verbrauch: 759 g –
Nachkauf: 400 g +
Aktueller Stand: 31 g Nettozuwachs

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Auf geht’s

Ein neuer Kalender

Immer um diese Zeit strotzt ja der Mensch an sich vor guten Vorsätzen. Manch einer kommuniziert sie, manch einer behält sie lieber für sich.
Für die meisten Deutschen zumindest scheint der Fokus auf Selbstdisziplinierung zu liegen: weniger Kalorien, mehr Sport, mit dem Rauchen aufhören, etc.

Manch eine von uns Strickliesln macht einen festen Plan mehr Lagergarn zu verstricken, mehr/weniger zu verschenken, oder gar eine fixe Liste an Strickprojekten für das ganze Jahr.

Selbstkasteiung ist gar nicht meins. Außerdem finde ich es unglaublich demoralisierend wenn ich dann meine Vorsätze nicht einhalte. Daher versuche ich mir realistische Ziele zu stecken, und auch dauerhaft in mein Leben einzubauen. Dabei geht es (meistens) um bewussteren Konsum.

2015

bin ich viel über Land gefahren, und ständig habe ich Tiertransporter gesehen. Dabei ist in mir die Idee entstanden meinen Fleischkonsum drastisch zu überdenken, und wo möglich nur noch regionales Fleisch zu kaufen. Zum Glück war ganz in der Nähe ein Galloway Züchter, der super nachhaltig und ohne Transporte Rinder und Schafe züchtet und das Fleisch direkt am Hof verkauft. Ansonsten wähle ich gerne saisonal Wild, das kommt auch aus der Region und konnte ohne Mast und Massenhaltung bis zum letzten Moment das Leben genießen. Klappt. Wir sind jetzt Flexitarier 🙂

2016

hatte ich dann entschieden keine Zeitschriften mehr zu kaufen. Dabei habe ich mir von vornherein zwei Ausnahmen gelassen: Die Brandeins und die Deli mussten sein, denn beide “studiere” ich wirklich intensiv, und die Rezepte aus der Deli gehen bei mir eigentlich immer direkt in die Rezept-Rotation ein.
Aber insgesamt wollte ich einfach die Papierberge bei mir daheim reduzieren.
Im letzten Jahr habe ich den Vorsatz dann noch etwas aufgeweicht, denn Siv hat mir die Kreativ Stricken ans Herz gelegt, und die darf nun auch jedes Mal mit. So viele tolle Ideen, oft mit Sandnes Garnen, da lohnt sich sowohl die Anschaffung als auch die Lagerung.
Insgesamt muss ich aber viel weniger Papier wegwerfen als früher.
(Mit diesem Hintergedanken habe ich mir auch angewöhnt Broschüren abzufotografieren aber nicht mitzunehmen)

2017

war der Plan anders: einmal die ganze Strecke vom Schwedenhaus bis zum nächsten Ort und zurück laufen. Das haben wir eingehalten. Fast 46.000 Schritte waren das.
Die Tage danach haben wir uns angehört wie die Synchronsprecher von Erwachsenenunterhaltung… jede Bewegung wurde mit Stöhnen, Ächzen und Quieken begleitet, so schlimm war der Muskelkater. (Es geht in der Gegend sportlich auf und ab, die überwundenen Höhenmeter haben da gut reingehauen)

2018 – Das Jahr der Flaschen

Dieses neue Jahr will ich wieder meine Ökobilanz und meinen Konsum optimieren.
Du hast sicher auch schon von den Teppichen aus Plastikflaschen im Meer gelesen… leider gehöre ich auch zu diesen Impulskäufern, die bei “unerwartet” auftretendem Durst nach der ersten Flasche mit Schorle greifen und dabei oft die PET Flasche an den Hals setzen.
Von Textilien weiss ich, dass Polyfasern nicht stabil sind und ins Waschwasser (und damit unser Leitungswasser) übergehen. Ob das – gerade bei säurehaltigem Inhalt – nicht auch bei Getränkeflaschen passiert? Jedenfalls habe ich beschlossen dass ich das System Plastikflasche nicht unterstützen möchte.
Als Ökonomin weiss ich: Veränderung kann am besten durch kritischen Konsum gefördert werden. Das hat bei Eiern aus Käfighaltung gut funktioniert, so dass die in Deutschland inzwischen klar an Marktanteil verloren haben – warum soll das bei Plastikflaschen nicht auch gehen?
Also werde ich 2018 nur noch Getränke in Glas kaufen.

In diesem Zusammenhang habe ich mich auch auf die Suche nach einer neuen Milch in Glasflaschen machen müssen, und dabei bin ich über den Milchreport von Tim Mälzer gestoßen.
Wusstest du, dass Milch nicht vom Euter in den Tankwagen in die Molkerei in die Verpackung geht?
Unsere Milch darf aus Milchpulver aus Osteuropa (unter anderem der Ukraine…ich sag nur Tchernobyl) mit Wasser aufgegossen werden! Ohne Kennzeichnung!
Da kann Landmilch, Alpenmilch, Bauernmilch draufstehen, das sind keine geschützten Begriffe. Nur Bio oder Heumilch ist wirklich Milch so wie sie aus der Kuh rauskommt.
Also steht auch Milch auf meiner Liste 2018: Ich habe eine Biomilch in Pfand-Glasflaschen gefunden, bei meinem Supermarkt ist die sogar überraschend günstig, und bei einem Milchkonsum von ca 2l die Woche macht es in unserem Portemonnaie keinen wirklichen Unterschied.
Wenn ich aber durch mein Verhalten einer deutschen Kuh pro Jahr ein gesundes, schöneres Leben ermögliche, dann ist es mir das wert.

Teil zwei meines Vorsatzes ist, keine Süßigkeiten und weniger Brot zu kaufen. Das ist kein versteckter Diätvorsatz, sondern ein Versuch mich wieder an den Herd zu locken.
Im Umzugswahn hat das letzte Jahr leider weniger Küchenstunden von mir gesehen als üblich.
Gerade Süßkram und Brot mag ich aber eigentlich viel lieber hausgemacht.
Also ran an den Herd…

Ganz besonders wichtig ist mir immer: Meine Vorsätze sind meine. Da muss sich kein anderer mit beschäftigen und keiner dran halten.
Wenn ich eingeladen bin, esse ich ohne nachzufragen was auf meinem Teller landet – mag das Rind auch aus Turkmenistan angereist sein.
Ich versuche auch niemanden von meiner Philosophie zu überzeugen oder zu erziehen.
Mein “bewusster” Konsum hat alle möglichen undichten Stellen, dessen bin ich mir bewusst.
Trotzdem verlangt es auch so schon ein wenig Aufwand, denn ich muss recherchieren was in meinen Einkaufskorb kommt, und in Zukunft meine Soulbottle und einen Thermobecher häufiger dabei haben.
Aber das sollte jawohl schaffbar sein. Hauptsächlich will ich mich dazu bringen, ohne wirklich etwas aufgeben zu müssen an möglichst vielen Stellen eine nachhaltigere Kaufentscheidung zu treffen.

Beim Stricken achte ich übrigens ganz von Anfang an darauf indem ich möglichst wenig Poly-Mischgarne kaufe und Hersteller unterstütze, die eine tierfreundliche Wollindustrie leben.
2017 ist meine Bilanz da leider nicht komplett positiv, denn ich habe übersurchschnittlich viel Sockengarn verwendet, also immer 20-25% Kunstfaser und viel Superwash (gar nicht gut fürs Wasser).
Leider habe ich bisher noch kein einziges Natur-Sockengarn gefunden, das haltbar genug für meine Ansprüche ist. Selbst die angeblich robusten Industriegarne laufe ich nach spätestens 3 Monaten durch.
Es ist für mich also die Alternative warme Füße haben, oder kategorisch auf eigentlich nicht-optimale-Sockenwolle verzichten.
Und da stehe ich mir doch selbst am nächsten (und meinem Bruder, denn der wäre sterbensunglücklich wenn es keine weiteren Wollsocken für ihn gäbe).

Daher habe ich mir andere Strickvorsätze für 2018 gemacht:

1) Reisegarnsocken
Der Bruder und ich haben uns eine kleine Challenge ausgedacht, bei der wir seine vielen Reisen, den Wunsch nach warmen Füßen und meine Lust auf neue Garne sinnvoll zusammenführen können:
Wenn er auf Reisen Zeit hat zu einem lokalen Garnshop zu düsen, wird er ein Knäuel Sockenwolle mit Angabe des Kauforts an mich schicken. Ich stricke aus dem Knäuel ein Paar Socken für ihn, und markiere auf einer Weltkarte alle Orte. Die Socken gibt es zu Weihnachten und Geburtstag.
Der Rest der Brüder ist auch eingeladen, allerdings habe ich Befürchtungen, dass ich nicht hinterherkommen werde… wir reisen alle privat und geschäftlich doch eine ganze Menge, und ich muss ja noch ein paar andere Frostbeulen umstricken 😮

2) Das Jahr der Handschuhe
Plan ist es, jeden Monat ein Paar Handschuhe nach einer anderen Methode zu stricken. Die Methoden werde ich dir so ausführlich wie möglich vorstellen.
Mit dem Plan erschlage ich hoffentlich mehrere Fliegen mit einem Handschuh, denn ich kann viele Stashgarne verwerten, interessante Techniken vorstellen, habe immer kleine, reisetaugliche Projekte, und sogar schon Weihnachtsgeschenke für nächstes Jahr 😉
Das tolle an Handschuhen ist doch einfach dass man an so kleinen Teilen wunderbar verrückte Sachen ausprobieren kann, sich mit Farben und Mustern austoben kann ohne dass man nachher aussieht wie Pippi Langstrumpf, und dass man sie (im Gegensatz zu Socken) am Ende sogar immer sichtbar hat.
In meinen Bücherregalen habe ich einige Bücher mit Handschuhmustern, bei der Gelegenheit kann ich sie dir direkt einmal vorstellen…

Den Anfang werden diesen Monat Lovikka Handschuhe (hab ich hier schon mal beschrieben) machen.

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Jahresbilanz 2017

2017 war ein stichfestes Jahr, das kann man anders nicht sagen. Viel hat sich getan:

Anfang des Jahres ging es los mit dem Videodreh für meine beiden Kurse bei Makerist – eine wirklich aufregende Woche als Höhepunkt nach monatelanger Vorbereitungszeit.
Dass die Kurse so gut angenommen werden ist natürlich ein tolles Gefühl!Vor allem, dass ich einigen die Angst vorm Steeking nehmen konnte, macht mich richtig stolz auf “unser” Baby – meine Makerist Ansprechpartnerin Emilia hat nämlich großen Anteil an diesem Erfolg.

Bild: Makerist

Übrigens habe ich mit der Läusekofte aus dem Video das Jahr begonnen, aber auch abgeschlossen:
Die Original-Läusekofte musste nach Drehschluss bei Makerist bleiben. Für das Video hatte ich aber diverse Entwicklungsstufen der Strickjacke vorbereitet, um vor der Kamera die einzelnen Schritte zeigen zu können. Und die durfte ich wieder mitnehmen.
Eine der Jacken war bis auf einen Ärmel komplett fertig, und so hatte ich mit wenig Zusatzaufwand ein optimales Weihnachtsgeschenk für den Lütten vom Bruder.

Ein Ärmel, ein Steek, annähen, fertig. Das hat einen Nachmittag gedauert. Noch ist die Kofte zwar viel zu groß, aber reinwachsen ist ja zum Glück ne Möglichkeit.
Im Video hatte ich die Methode um die Schulternähte zu schließen mit einem Kontrastfaden demonstriert, das habe ich beim fertigen Teil so gelassen – die spezielle Geschichte der Kofte darf man ihr in diesem kleinen Detail ansehen 🙂

Ein anderes (indirektes) Resultat des Makerist Drehs ist die Entstehung der Pairfect Pants, denn die Idee ist mir bei meinem mindless-knitting Pairfect Sockenpaar aus dieser Woche gekommen.
Inzwischen ist die Anleitung sogar bis nach Russland und Amerika vorgedrungen, und es gibt außer meinem Neffen wohl schon einige Babies im flotten Streifenlook. Bei Ravelry sind inzwischen 23 Projekte hinterlegt – leider legt nur ein Bruchteil der Ravelry Nutzer wirklich Projekte an – und du kannst einen schönen Überblick über die Möglichkeiten mit oder ohne Pairfect bekommen.

Wie du weisst, gibt es inzwischen noch eine Weiterentwicklung der Hose, auch um die Latzhose zu stricken genügt ein Knäuel Pairfect!

Anhand von Ravelry sehe ich dann auch, dass ich dieses Jahr 36 Projekte gestrickt habe – und dabei habe auch ich noch nicht alles angelegt was tatsächlich fertig geworden ist… Asche auf mein Haupt.
Der Fokus lag offenbar auf Socken und Babysachen, allerdings liegt das hauptsächlich daran, dass ich wirklich viel unterwegs war und kleine Projekte mit hatte. Außerdem habe ich im Herbst versucht meinen Stash zu reduzieren, und da lag (und liegt) bei mir halt viel Garn in Sockenstärke, und so gab es halt das Projekt Minimaschen.

Trotzdem gab es eine Nancy Kofte in der (überraschenderweise) super alltagstauglichsten Farbkombi aller Zeiten – ich wohne quasi in dieser Strickjacke! Für 2018 plane ich absolut noch einen Norwegerpulli oder eine Jacke, denn es hat auch so viel Spaß gemacht die Nancy zu stricken – das habe ich übrigens mit einigen anderen als KAL über Instagram und Facebook gemacht. Auf dem Plan steht entweder eine der Koften aus dem Sandnes Koftebok, oder vielleicht auch ein eigenes Design… oder beides? Zur Vorsicht übersetze ich fleißig Sandnes Muster, falls du also auch mitstricken willst… hier gibt es auch Sandnes Garnpakete mit deutschen Anleitungen.

Zwei weitere Großprojekte waren meine Goosebumps Tücher. Eigentlich als Experiment gedacht, aber der fertige Prototyp kam dann zusammen mit den Fäustlingen zu Lamana ins Fotoshooting, und jetzt gibt es das Muster im Lamana Magazin. Leider gibt es im Print – anders als bei pdf’s – immer den Engpass Platz, und daher ist Goosebumps bedauerlicherweise seeeeeehr klein dargestellt, man findet nur als Detektiv den Designer, und auch die Anleitung musste gewaltig gekürzt werden. Im Garnpaket bei mir im Shop gibt es weiterhin die umfangreichere Originalanleitung dazu, denn die Konstruktion ist etwas ungewohnt. Julia, Alice und Carina haben es damit auf jeden Fall bewältigt, Aleks und Pia sind noch dabei und auf guten Wegen.
Mein erstes Tuch ist verschenkt, das zweite habe ich entgegen meiner großzügigen Absichten dann doch eigennützig behalten…

Ja und sonst?

Dieses Jahr sind 10 weitere Anleitungen in meinen Ravelry Store gewandert: 5 Sockenmuster, und 5 Babysachen.
Im Moment arbeite ich noch an den Mustern für zwei Tücher und übertrage parallel die vorhandenen Anleitungen in mein neues Design – denn das hat sich analog zum Webseiten Design dieses Jahr geändert.
Übringens sind ALLE von mir selbstveröffentlichten Anleitungen bei Ravelry sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch erhältlich.

Mit einigen anderen durfte ich im Frühsommer nach Stavanger zu Sandnesgarn, Fertigung und neue Kollektionen angucken. Dabei habe ich so wunderbare Menschen getroffen, die ich dann im August bei Maria & Dieter im Geschäft wiedersehen durfte.

Diesen Sommer hat Hanna Lisa mich zur Vereinbarkeit von kreativem Job und Dayjob befragt. Ein paar Wochen später haben wir uns dann auch in Berlin zum Kaffee getroffen, und es leider seitdem noch nicht wieder geschafft – aber 2018 versuchen wir es weiter!

Im September gab es meinen Sockenmoment bei Schachenmayr, ich habe mir der lieben Sabine (huhu in den Mutterschutz) über meine nicht-Socken-Sockengarn-Strickereien gesprochen. Auch wenn sie jetzt eine Weile beruflich ausfällt, wir bleiben privat in Kontakt, denn auch Sabine ist eine wunderbare Frau die ich vielleicht ohne das Stricken nicht kennen würde, und daher umso froher bin dass wir uns gefunden haben!

Bereits im Frühling habe ich meinen 10-Punkte-Plan gegen Motten verraten, diese Tipps solltest du für den nächsten Frühling auf jeden Fall wieder beherzigen.

Aber am allerwichtigsten: Auch dieses Jahr habe ich wieder viel schönen Austausch mit dir und vielen anderen erfahren. Ob bei unseren privaten Stricktreffs, bei Bloggertreffen oder im virtuellen Raum – 2017 war sehr strick-sozial. Hoffentlich schaffen wir das auch in 2018!

Und damit:

Einen guten Rutsch und ein wolliges 2018!