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Das Jahr der Handschuhe I

Lovikka

Das erste Paar für mein Jahr der Handschuhe ist fertig.

Geographisch hat mich der Januar nach Nordschweden geführt, in den Lebensraum der Rentiere und Braunbären. Hier wohnen auch die Ureinwohner Skandinaviens, die Sami, deren Nationalfarben im traditionellen Lovikka Design ein Denkmal gesetzt wird.

Vor zwei Jahren habe ich schon einmal über die Handschuhe aus dem Ort Lovikka geschrieben, hier kannst du es nachlesen. Ein Jahr später habe ich bei Siv Garn für meine eigene Variante bestellt – und wieder ein Jahr später bin ich nun endlich dazu gekommen mein Paar zu stricken. Nächstes Jahr kommt dann vielleicht das passende Wetter?

Denn aktuell ist es wirklich nicht kalt genug für diese Flauschwunder. Auch wenn die Lovikka Vantar überraschend leicht sind (100g reichen sogar für die Männergröße), sind sie richtige Thermohandschuhe.

Das liegt einerseits am traditionell doppelten Schaft.
In meiner Version habe ich mit der althergebrachten Machart etwas gespielt, und habe die Konstruktion so eingesetzt, dass Schnee nur schwer an der Krempe vorbei in die Handflächen rutschen kann.

Für den Daumen habe ich die Afterthought Methode gewählt und mit seitlich geneigten Abnahmen eine bewegungsfreundliche Handform gestrickt.

Selbst mit diesen kleinen Finessen sind meine Lovikka Fäustlinge für ambitionierte Anfänger geeignet, denn wie immer verweise ich im Muster zu Technikerklärungen – entweder in Marisa’s Grundlagenwerk “Masche für Masche“, oder Tutorials im Internet.

Wenn die Handschuhe fertig gestrickt sind, werden sie mit einer rauen Bürste aufgeflauscht (oder grausam gesagt: verfilzt). Dabei darf man nicht zimperlich sein. Mich hat es sogar ganz schön ins Schwitzen gebracht. Wobei das auch an dem grippalen Infekt liegen mag, den ich seit Weihnachten mit mir rumschleppe.

Zu guter Letzt wird dann der Schaft bestickt.

Meine Handschuhe habe ich in den traditionellen Farben blau, gelb und rot verziert. Und auch wenn sich bei den meisten Anleitungen eine deutlich reduziertere Stickerei durchgesetzt hat, auf den Effekt der etwas kleinteiligeren Arbeit wollte ich nicht verzichten.

Dabei sieht es viel komplizierter aus, als es letztendlich ist. In der Anleitung habe ich Schritt-für-Schritt aufgezeichnet, wie du auch dieses Muster aufbringen kannst. Du kannst meine Lovikka Fäustlinge mithilfe des Garnpakets genau nachstricken – die Anleitung enthält die Größen 5 Jahre, 8 Jahre, Dame oder Herr.

Und weil ich – trotz Kathi’s Versicherungen – leichte Bauchschmerzen bei der traditionellen Farbgebung habe, gibt es direkt auch noch eine marineblaue Variante 😉

4 Gedanken zu „Das Jahr der Handschuhe I

  1. Sehr, sehr cool! Wie es der Zufall will, habe ich genau die Handschuhe (und passende Mützen) in Schweden in einem der Wollläden gesehen und damit geliebäugelt. Nur fehlt es (sogar in Berlin) derzeit in der Tat an Kälte für so warme Handschuhe und – wie so oft – an Zeit. Leider!

    1. Die sind in Schweden auch wirklich allgegenwärtig. In unserem Ferienhaus hing sogar ein Paar vom Vorbesitzer…
      (Und die Zeit ist absolut kein Argument – je Handschuh brauchst du ungefähr einen Abend, NS 5mm sei dank :-))

  2. […] zweite Monat im Jahr der Handschuhe hat mich weit reisen lassen, an einen Ort, den ich bisher nur aus dem Flugzeugfenster gesehen habe: […]

  3. […] Januar und Februar habe ich mich ja an Traditionen von anderen Ländern orientiert, im März habe ich eher […]

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