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Auf den Nadeln Muni

Muni?

Ja, so wie Kimye und Brangelina müssen Mai und Juni bei mir auch zusammengefasst werden. Muni 🙂

Ihr werdet es erahnen können…es gibt immernoch kein Internet. Die Zeitangabe weiterhin: unabsehbar.

Also bin ich spontan zu meiner Freundin Morgan nach Sardinien gefahren. Genau die richtige Entscheidung! Sardinien war traumhaft! Selbst bei mittelmäßigem Wetter habe ich mich komplett in Alghero verliebt. Die Farben, die Geschichte, die Muster, so viel zu entdecken! Und da ich die erste Zeit allein war und Hunde gehütet habe, hatte ich auch reichlich Zeit für mein aktuelles Monsterprojekt:

Dimasq

Dimasq – Erinnerungen an Damaskus, heisst mein neues Tuch, denn die Inspiration stammt aus meiner Zeit in Damaskus 2008. Damals waren mein Bruder und ich für einen Monat nach Syrien gereist um einen Sprachkurs zu machen, und um uns die vielen Weltkulturerbestätten im Land anzusehen. Das war mit Sicherheit DIE Reise meines bisherigen Lebens. Ein Lichtstrahl durch die Decke im Suq erleuchtet mich :-)Im historischen Suq von Damaskus schenkt ein traditioneller Teemann aus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit den Erinnerungen an Land, Leute und Kultur, schmerzen die Nachrichtenbilder vermutlich einfach noch mehr. Nach Palmyra konnte ich damals nicht mit, ein Sonnenstich hatte mich komplett außer Gefecht gesetzt. Wie es aussieht, wird sich die Gelegenheit so schnell nicht wieder bieten.

Im Winter, als ich gerade mein Thistle Tuch fertig gestrickt hatte, habe ich jedenfalls mal wieder die alten Bilder auf meinem Rechner durchgeklickt, und dabei bin ich an diesem Bild hängen geblieben: Mein Urlaubsbild von einem Fliesenmuster Wie raffiniert ist bitte das Fliesenmuster in der Mitte? Und in meinem Kopf fing es an zu rattern…das müsste doch nach der Bauart von Thistle in ein Tuch zu stricken sein…Also skizziert, excel angepasst, probiert, angestrickt, korrigiert, wieder eine Maschenprobe, und siehe da: Das Muster geht auf!

Ich habe es ein wenig interpretiert, denn das Original hätte großflächiger werden müssen, dafür sind dann häufiger lange einfarbige Sequenzen nötig, und das macht bei der Fair-Isle Technik direkt auch lange Flottier-Fäden auf der Rückseite –> gaaaaaanz schlecht für ein Tuch, dass ja auch mal an Ketten, Haarspangen oder so hängen bleiben kann. Also ist das hier dabei rausgekommen:

Mein erster Musterentwurf Dimasqmeine erste Maschenprobe vom Muster

 

 

 

 

 

 

 

 

Als ich bei Instagram meine ersten Fortschritte gepostet habe, ließ mir Sina von Shining strickt einen Kommentar da, und irgendwie sind wir dazu gekommen, dass sie Dimasq teststrickt. Das ist eine glückliche Fügung, denn Sina kam mit einer absolut bombastischen Idee um die Ecke: Kann man das wohl auch als Double-Face stricken?

Double What? Double Face!

Von Double Face hatte ich schon mal gehört, aber ausprobiert hatte ich das noch nie. Also wieder hingesetzt, recherchiert, nachgerechnet, angestrickt, Fazit: Jo das geht! Und nicht nur das, es geht richtig gut! Denn durch die perfekte Symmetrie braucht man nur eine Musterschrift für beide Seiten. Jetzt stricke ich also parallel Dimasq mit zwei Techniken und schreibe an der Anleitung. Kleine Warnung: Beide Techniken sind nicht unbedingt für Anfänger geeignet, aber absolut schaffbar. Zwei Arten Dimasq Die blau-graue Variante stricke ich aus Regia Sockenwolle, das hat sich schon beim Thistle bewährt. Für das Double Face Tuch nutze ich mein heißgeliebtes Cardiff Cashmere, und was soll ich sagen: Ich bin noch begeisterter! Selbst die Reise nach Sardinien (im Koffer) hat keine Noppen zur Folge gehabt.

Sobald das Muster fertig ist, wollen Sina und ich einen kleinen Knit-Along veranstalten, wer Lust hat kann sich gern schonmal melden, dann gebe ich Bescheid wenn ich soweit bin.
Hier geht’s erstmal ab zu: Maschenfein’s Auf den Nadeln Aktion, und zum Creadienstag.