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FO Freitag IV

Stashabbau Bestandsaufnahme Januar 2018

Lang lang ist’s her seitdem ich den Füllstand vom Stash öffentlich gemessen habe – und es hat sich gut was getan!

Der aktuelle Wert liegt noch 31 g über Anfangsbestand.

Klingt jetzt auf den ersten Blick als hätte ich in den letzten Wochen gar nichts geschafft, aber *hust* ich bin einfach mal wieder schwach geworden…

Also eigentlich war es ganz anders…

Ich war hammer produktiv in den letzten Wochen, habe 8 Projekte fertig gestrickt und damit insgesamt 759 g abgebaut:

Beim letzten FO Überblick waren die knallblauen Johnny’s schon 3/4 fertig, inzwischen sind sie gut eingetragen (sogar von mir). Der Schaft ist etwas kurz geraten, sie wiegen insgesamt nur 64 g

Noch ein Paar Socken ist bei mir geblieben, nämlich aus einem Knäuel Arne & Carlos Pairfect, das mir Tanja zusammen mit norwegischer Schoki geschickt hat – ein Schatz von Strickfreundin!
(Ich habe – als bekennender Pairfect Fan – natürlich die A&C Farbstellungen selber im Shop, aber dieses hier war ein Probeknäuel aus der Produktion, ohne Banderole, mit Fehlern, quasi was Besonderes ;-))

Ich habe fast das ganze Knäuel aufgebraucht, indem ich den eigentlichen Fersenteil noch für Schaft und Fuß genommen habe. Dafür habe ich vorher ungefähr die Hälfte des Fadens abgemessen, einen Knoten gemacht, und erst an dieser Markierung den Faden für meine Afterthought Ferse eingestrickt. Der deutlich längere Schaft macht 5 g Unterschied, diese hier wiegen 69 g und sind auch im Dauereinsatz.

Den letzten Rest dieses Knäuels habe ich für meine Entchen-Socken verbraucht, außerdem so gut wie alle gelben Pairfect-Starter-Fäden, die Julia und ich übrig hatten. Die Socken sind super angekommen, der Bruder ist schockverliebt. Insgesamt sind 102g darin verschwunden.

Noch ein Paar Weihnachtssocken ist aus den Invisisocks geworden. Größe 44/45 macht 74g Verbrauch Sisu. Das Garn ist einen Hauch dicker als die meisten 4-fädigen Sockengarne, es hat auch nur 20% Kunstfaseranteil. Die Socken fühlen sich ein ganzes Stück fester an, und passen sich super an den Fuß. Mir ist eine gute Passform immer wichtig, denn ich trage Wollsocken ja auch in Schuhen, und in den Winter-Schnürstiefeln gibt es nichts nervigeres als verrutsche Wollsocken.

Das letzte Sockenpaar ist auch direkt Teil meines Geständnisses: Ich habe mir selbst ein Paar Waldemar Socken nachträglich zu Weihnachten geschenkt. Der Kurzurlaub in Norddeutschland hat es ermöglicht, ich habe sehr monogam nur diese Socken gestrickt.

Das Garn war eigentlich nicht für mich gedacht, ich wollte es unserer guten Seele zu Weihnachten schenken, denn sie strickt mit Feuereifer Socken. Anstelle von Kunstfasern hat es Brennesselanteil für die Stabilität. Leider konnte ich es nicht verschenken, denn die Lieferung kam in katastrophalem Zustand bei mir an. Insgesamt hatte ich 8 Knäuel Garn (4 x Onion Nettle, 4 x Angora/Wolle – dazu später) bei Stephen & Penelope in Amsterdam bestellt um die Auslandsversandkosten über eine größere Menge Garn zu verteilen. Kein einziges dieser Knäule hätte ich verschenken wollen, die Banderolen waren allesamt beschädigt, verschmutzt oder zerrissen, und teilweise waren die Knäule so zerknautscht, dass sie sich abgewickelt und verknotet hatten. Das Päckchen war im Weihnachtsstress von DHL 2x fälschlicherweise nach Kopenhagen geleitet worden, und die Poly-Versandtasche hatte das leider nicht abfedern können.

Zum Glück war nichts wirklich kaputt gegangen, und für mich persönlich ist mir der Zustand der Banderolen relativ egal. Also habe ich jetzt 400 g Stashzuwachs (die 200 g Angora waren sowieso für mich gedacht), und unsere gute Seele hat ein anderes Geschenk bekommen.

Dann gab es aber noch 2 nicht-Socken Geschenke zu Weihnachten:

Der Neffe bekam eine Läusekofte nach der Anleitung aus meinem Makerist Kurs. Dass die nach dem Dreh schon zu 90% fertig war, habe ich hier schon beschrieben. Noch ist sie viel zu groß, 100 g Como werden wahrscheinlich sogar noch im nächsten Herbst Wärme spenden.

Die Mutter vom Neffen hat die Mamelucker bekommen. Sie ist letzten Winter hochschwanger sehr kompliziert am Bauch operiert worden, und natürlich hat die Narbe nach Bauchwachstum und plötzlichem Bauchwegfall sich nicht so schön entwickelt wie man hoffen würde. Die Mamelucker bieten genau an der Narbe eine gute Federung gegen die Reibung von Hose oder Rock, und wurde auch direkt über die Feiertage eingeweiht. Ursprünglich war die wollige Shorts zwar für mich gedacht, aber als sie mir von den Narbenproblem erzählte fand ich dass die Superman-Farben dann doch gut zu ihr passen würden… den Neffen heile auf die Welt zu bringen war in Anbetracht der Umstände halt eine Super-Woman Leistung! Die 150 g Sisu sind gut angelegt 🙂

Von den 100 g Fritidsgarn für Lovikka Fäustlinge habe ich schon hier erzählt, macht insgesamt also 759 g Stashabbau, allerdings auch 400 g Zuwachs.

Das Angora bedauere ich aber keine Minute, denn es ist eine wunderschöne Farbe und fasst sich wirklich toll an. Die meisten Garnhersteller haben inzwischen Angora aus Tierschutzgründen aus dem Programm genommen, wie mit den armen Hasen oft umgegangen wird ist wirklich absolut widerlich und sollte nicht ignoriert werden. Dieser Hersteller garantiert allerdings dass die Fasern absolut tierfreundlich gewonnen werden, und als klar wurde, dass ich mir ein neues Paar Mamelucker stricken muss…(bei 50% Wollanteil ist es auch nicht so warm, dass man eingeht)

Zwischenzeitlich hat sich dann noch meine schwedische Bonus-Mutter eingeschaltet, sie möchte auch ein Paar Super-Woman-Mamelucker für den Wintersport haben. Auch wenn die schwedische Saison natürlich länger ist, ich werd es erst zur nächsten schaffen 😉

 

Lange Rede, knappe Rechnung:

Alter Bestand: 390 g +
Verbrauch: 759 g –
Nachkauf: 400 g +
Aktueller Stand: 31 g Nettozuwachs

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Partnersocken

Je nachdem wie schnell du so strickst gebe ich dir heute eine Idee für Valentins-, Mutter- oder Vatertag, oder als Geschenk für Zwillinge, Geschwister, oder einfach nur zwei Menschen die sich nahestehen:

Ringelsocken!

Und zwar Ringelsocken im Partnerlook!


Als Socken finde ich den Partnerlook wirklich sogar bei Erwachsenen total süß. Das ist nicht aufdringlich, nicht zu zuckersüß und rosarot, und trotzdem irgendwie ein kleines Symbol von “wir gehören zusammen”.

Mein Partnerpaar ist bereits im Herbst zu Mutter und Bruder gewandert, zum runden Jahrestag seiner Geburt. Die beiden haben direkt danach einen Mutter-Sohn-Urlaub gemacht, und eine Fotosession eingelegt – ich glaube sie haben sich über das Geschenk gefreut 🙂

Das ist doch ein optimales Geschenk, mit viel Liebe aber relativ geringen Kosten (vor allem wenn dein Stash so überquillt wie meiner)

Du brauchst nur:

100g einfarbige Sockenwolle 
100g bunte Sockenwolle 

Diese Paar habe ich mit meiner Default-Lösung – Regia “flanell” – und einem Schoppel Zauberball “seltene Erde” aus meinem Stash gestrickt.

Bündchen, Spitzen und Fersen habe ich nur mit Regia gestrickt, der Zauberball ist mir für die neuralgischen Stellen einfach zu locker verzwirnt.

Damit trotzdem eine Art Gleichgewicht zwischen den beiden Garnen besteht, habe ich die bunten Streifen immer über 3 Runden, und die flanell-Streifen über 2 Runden gestrickt*. Durch den langen Farbverlauf des Zauberballs und die unterschiedlichen Größen sind vier verschiedene, aber offensichtlich zusammengehörige Socken rausgekommen.

Mit den 2 Knäuel habe ich sowohl den Bruder (Größe 48), als auch die Mutter (Größe 40) bestrickt, und habe noch genug Garn übrig um mindestens noch einen Ringelsocken für mich (40) zu stricken.

Socken stricke ich ja immer nach meiner eigenen Größentabelle auf dem Sockenwunder. In meinen Anleitungen (erhältlich bei Ravelry & Loveknitting) ist die Tabelle immer am Ende enthalten, und kann auch die Grundlage für solche Ringelsocken oder StiNos (Stinknormale Socken) bilden.

Aber Achtung: Die Maschenprobe muss natürlich stimmen.

*Bei genauem Hinsehen siehst du einen “durchbrochenen” Streifen am großen Paar – hier habe ich einen Streifen in FairIsle Technik gestrickt. Das macht den Socken punktuell ein wenig enger, das hat sich bei der brüderlichen Fußform, oder Schuhart, oder was auch immer die Socken rutschen ließ, bewährt 😉

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FO Freitag III

Da bin ich wieder!

SchwedenstraßeFrisch erholt und endlich mal wieder ausgeschlafen.
Ich habe ja seit Monaten akuten Schlafentzug, da das Kleinkind meiner Nachbarn um die 3x die Nacht so laut schreit, dass ich im nächsten Haus (!) senkrecht im Bett sitze. Das Gebrüll geht dann immer wieder in Wellen los, und immer wenn man denkt jetzt aber, dann legt er wieder los. Leider herrscht bei den Eltern komplettes Unverständnis über das Unverständnis der Nachbarn (wir sind einfach Kinderhasser), und darum muss das ganze  bei offenem Fenster passieren. Angeblich kann das Kind so besser schlafen… (wenn das hier allerdings “besserer Schlaf” ist…).

Quelle: Pinterest
Quelle: Pinterest

Kurz gesagt: Ich war wirklich gar. Dass Schlafentzug auch eine Art Folter ist kann ich mir seit der Geburt der Kampfsirene allzugut vorstellen.

Schwedenhaus Umso herrlicher war der schwedische Wald in der Nebensaison. Wir hatten ihn ganz für uns. Nur ein einziger Nachbar war kurz dort, ansonsten hatten wir menschlichen Kontakt nur wenn wir ihn für nötig hielten.

Hund vor KaminSo haben wir die ersten Paar Tage so gut wie nur geschlafen und gegessen. Der Kamin war an (denn es war rattenkalt), und die Hundedame lag auf ihrem Thron davor. Herrlich.

Ikea Museum FIKAZwischendurch haben wir uns etwas Kultur gegönnt, waren im IKEA Museum in Älmhult, dem Dunkers Kulturhus in Helsingborg, und haben uns das Kronoberg Schloss in Växjö angesehen. Im IKEA Museum war interessanterweise gerade eine Sonderausstellung zum Thema Textildesign, ich war also in meinem Element – besonders weil ich mit Sockenstrickzeug in der Hand durch die Ausstellung gelaufen bin…

Foto vom Foto von Erik Johansson :-)
Foto vom Foto von Erik Johansson 🙂

Die Fotoausstellung im Dunkers war so hervorragend, ich habe direkt drei Bilder des Künstlers bestellt. Auch hier habe ich an meinen Socken gestrickt. Dazu habe ich noch jeden Morgen auf dem Weg zum See ein paar Runden geschafft, und siehe da: -68g Lana Mia von Gedifra, die ich auf dem Tag der Wolle bekommen habe. Die Socken zeige ich noch.

Knitting on the Go

Mini Pulli Leon(ore)Abends hatten wir Gesellschaftsspiele und mitgebrachte Filme. Dazu habe ich natürlich auch gestrickt, und sogar auch mit Garn vom Tag der Wolle. Das lachs-rosa Garn von Rosários4 ist zum Probestück für eine neue Idee von mir geworden. Die Anleitung ist in Arbeit, dann allerdings für Sandnes Alpakka Ull, da das Garn im Wollwaschprogramm auch in die Maschine darf. Jedenfalls habe ich mit dem kleinen Pulli die kompletten -200g erstrickt. Das Garn ist wirklich restlos weg!

Strickecke
Dann habe ich noch die letzten Maschen des zweiten Goosebumps Tuchs fertig gestrickt und bin schockverliebt. Diesmal habe ich ja den Körper aus Cardiff Small, und den Rand aus Cardiff Regular gestrickt. Insgesamt bin ich mit -200g hingekommen!!! Die habe ich auch restlos verstrickt und habe das Tuch seitdem eigentlich non-stop am Hals. Eigentlich war es ja als Geschenk zum 30. von meinem kleinen Bruder gedacht, aber dieses Goosebumps geb ich doch nicht mehr her.

Ja und sonst?

FitibitDie lange geplante 30km Wanderung wurde zu 34,5 km. Bei optimalem Wetter sind wir in den nächsten Ort und zurück gelaufen. Selbst die kleine Energie-Bretonin Mo von und zu Hibbelhintern war am Ende merkbar froh zu Hause zu sein. Als ich sie von der Leine gelassen habe, hat sie ihre letzten Reserven für drei Sprintrunden ums Haus genutzt, hat dann den Napf leer gesoffen und ist in Tiefschlaf verfallen. Wir Menschen sind drei Tage vor Muskelkater nur ächzend in Bewegung gekommen. Zum Glück war am Abfahrtstag wieder alles ok.

Auf dem Rückweg waren dann noch ein paar Tage Schleswig-Holstein (inklusive “Oktoberfest”) an der Reihe. Eigentlich wollte ich ja direkt weiter nach Berlin und das Berlinknits besuchen, aber das war mir dann doch zuviel der Fahrerei.

Garnkäufe UmbraUnd um ganz ehrlich zu sein musste ich auch einen Riegel vor mögliche Garnkäufe legen. Denn in der Nähe von Växjo habe ich den wunderschönen Hof-Garnladen Umbra gefunden und leer geshoppt. +600g unterschiedliche Garne habe ich dazu gekauft:

3 Stränge Gotland Ull von Yllet in Blautönen – das werden Fäustlinge (Plural).

4 Stränge Llama Silk von Järbo Garn – ein Schal für die Mama

4 bunte, mini Knubbels Yabuc von Marita Rolin – ein Doubleface Schal

Joa…und du siehst… wieder ist es ein Nettozuwachs im Stash geworden, denn 468g verstrickten Garns stehen 600g gekauftem gegenüber. Aber ich bin nicht traurig drum, denn Umbra war wirklich ein super toller Laden, Kristina war auch abseits der Garnauswahl eine Quelle für hilfreiches Wissen über die Umgebung (nach langer, erfolgloser Web-Recherche hat sie uns den Weg zu einem Elchfleischhändler mit Vorrat verraten können), und keins dieser Garne hätte ich zuhause kennenlernen können. Da siegte die Neugier. Inklusive bisherigem Zuwachs durch Tag der Wolle bin ich jetzt also bei +671g Nettozuwachs im Stash. Es bleiben nur noch drei Wochen bis er gesamte Vorrat in Kisten sein muss, daher lege ich jetzt besser den Turbo ein. Wir lesen uns 🙂

 

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Von gutem Willen und guter Wolle

Beim Titel ahnst du es schon, oder?

Das Projekt Stashbezwingung hat einen ordentlichen Dämpfer bekommen. Und das obwohl ich so motiviert war.

Gepäcklabel Tag der WolleDer Dämpfer kam unter dem harmlosen Namen “Tag der Wolle” daher und fand am 1.9. beim OZ Verlag in Freiburg statt. Es war eher kein Hinterhalt – seit Monaten wusste ich vom Event – und doch war der Stash Effekt fatal:

1115g neues Garn 😮

Kein Witz und auch unter Anbetracht der Umzugssituation eigentlich nicht zum Lachen (ich verzeihe dir aber wenn du ein wenig über mich lachst, es ist wirklich etwas amüsant). Bisher vom Stash abgebaut sind 558g, inzwischen ist nämlich die Schissbüchs und noch ein Projekt fertig.
Und dann komme ich mit einem Koffer voll Wolle daher und mache einen negativen Nettoabbau (also Zuwachs) von 557g. Na herzlichen Glückwunsch. Hauptsache ich erzähl hier was von Marshmallow Experiment und Selbstdisziplin, ne?

Zu meiner Verteidigung: Der gute Vorsatz war da. Wirklich!

Als ich morgens meinen Hund bei meiner Mutter vorbeibrachte habe ich noch meinen guten Vorsatz stolz verkündet:

“Ich fahr dahin, komme aber ohne neues Garn wieder!”

Und wo ich mit Lob und Bestärkung für den eisernen Willen rechnete, da kam ein Donnerwetter:

“Warum dann überhaupt hinfahren? Du sollst doch Garne testen, und du brauchst doch neue Eindrücke. Außerdem ist es für die Organisatoren auch blöd wenn du nur kommst und asketisch die Garne aus der Ferne beäugst. Hier hast du einen Jutebeutel, und du kommst mir nicht mit leeren Händen wieder!”

Die Büchse /Der Jutebeutel der Pandora war also sperrangelweit aufgerissen, ich habe Wolle reingestopft und jetzt sitze ich da…

AR Königsstein GarneEs sind wieder einige Einzelknäuel dabei, obwohl ich mir das wirklich dringend abgewöhnen wollte. Aber man schleppt ja nicht einfach Pullovermengen eines Traumgarns von dannen, schließlich sind bei einem Bloggertreffen noch viele andere sympathische Damen denen ich nicht in die Quere kommen wollte*. Am Anfang habe ich also – abgesehen von kleinen Habenwollwollen – Zurückhaltung gewahrt und habe mich auf die Suche nach einem Garn gemacht dass ich vor Ort testen könnte. Schwierigkeit dabei war, dass wir alle frisch von einer spannenden Freiburg Stadtführung kamen und kaum eine die eigenen Nadeln dabei hatte. Wir haben dann aber 5mm Nadeln, quasi in der Besteckkiste vom “Garnbüffet” gefunden, und mir fiel ein passendes, lachsrosa Knäuel Bio Wool von Rosários4 in die Hände.

Rosarios4 Biowool
An diesem Knäuel habe ich für den Rest des Abends gestrickt und mich über das wunderschöne Maschenbild gefreut, wusste aber auch nicht was ich denn nun mit 50g glatt rechts verstrickter Biowolle anfangen wollte. Egal. Die Hände waren beschäftigt, alle quatschten zufrieden miteinander, das Essen war gut, und ich war mit dem Verlauf des Abends eigentlich schon rundum zufrieden.

Gedifra SockenwolleDas Sockengarn von Gedifra hatte ich noch für die Sockenwunder daheim eingepackt, und zwei Knäule recyceltes ECO Kaschmir von AR sollten auch mit. Eine maßvolle Ausbeute an Garnen die ich wirklich spannend und neu fand, und ich war ehrlich gesagt recht stolz auf mich.

Garnausbeute Tag der Wolle

Und dann bin ich zum Ende des Abends nochmal am “Büffet” vorbeigegangen und da lagen immernoch 3 Knäuel vom lachsrosa… ein Zeichen. Ganz klar genug für einen Pulli für die Minimaschenkiste. Außerdem waren noch AR Effektgarne da. Und von Rosários noch Einzelknäuel in zwei interessanten Fasern. Und dann sah ich diese 2 verwaisten Knäuel von Austermann in so einem satten flaschengrün (ich liiiiiiiebe flaschengrün und finde es viiiiiiiiiel zu selten in schönen Garnen). Direkt vor’m Ausgang passierte dann das:

Woll Butt

7 Knäuel braun-flauschiges Garn. Der ganze Eindruck vom Stapel war irgendwie traurig. Farbname wahrscheinlich “Haartönung von Steven Tyler”. Das Etikett kaum leserlich, irgendwie etwas 80er. Meine erste Einschätzung war grausames Polytier zu fluschigem etwas versponnen.
Aber ganz tief in mir verborgen ist ja so ein Mensch mit Helferkomplex. (So einer der einen völlig durchgeknallten, lauffreudigen Straßenhund adoptiert obwohl selbst auf Krücken). Irgendwie fand ich es jedenfalls grausam, dass wir alle einen Riesenberg Garn abschleppten und dabei dieses Häuflein so unbeachtet liegen gelassen hatten. Also schaute ich das Etikett genauer an. Hersteller hieß Woll Butt. Mein innerer Yankee liest daraus automatisch: “Wool Butt” (Haariger Ar*ch)… Ernsthaft? Urks.
Aber dann der Makroblick:  Alpakafasern in ein Baumwollnetz gesponnen, Fühlprobe ergab megakuschelweich, die Spinntechnik verspricht ein ultra-strapazierfähiges Garn. I think we’re talking. Wäre doch gelacht wenn man daraus nicht was machen könnte!

Banderole Woll Butt
Und so wenig mich die Haarpracht von Steven Tyler so im ersten Moment ansprach, ich habe da noch einen wunderwunderschönen Pullover vor Augen, den die beste Freundin sich im Winter für ein Heidengeld bei einem der üblichen Verdächtigen auf der Via dei Condotti in Rom gegönnt hat. Kaschmir, farblich aber ganz nah dran und ein absolutes Basic (wenn man das bei der Preislage von irgendetwas behaupten kann). Den imitiere ich mir jetzt. 350g sollten laut Banderole ja sogar Oversize hergeben. Ich freu mich!
(Dem Garnhersteller würde ich trotzdem ein Re-Branding empfehlen. Der haarige Hintern ist eine, sagen wir mal…  ungeschickte Assoziation zu einem bräunlichen Flauschgarn. Das wuschelige Butt-Gnom mit erhobenem Finger ließ mich dann auch noch an Mickie Krause’s Song über den Finger im Allerwertesten und das mittelamerikanische Land denken. Aber: Verpackung ist ja nicht alles, egal was Apple uns immer wieder suggeriert. Bei meinem Pulli wird außer mir keiner an haarige Trollhintern denken!)

Als Fazit: Vielen Dank für die Einladung liebes OZ Team, es war wunderbar euch und die anderen Bloggerinnen wiederzusehen bzw kennenzulernen!

Makerist Becher So, und jetzt kann ich auch nicht mehr weiterschreiben, denn dieser mahnende Becher von Makerist war auch im Goodiebag und führt mir vor Augen dass ich nur noch 7 Wochen habe bevor dieses als Arbeitszimmer getarnte Garnlager umziehen muss. Und es sollte doch bis dahin leerer werden!
Drück mir die Nadeln!

* Diese reizenden Damen waren auch vor Ort und hier kannst du ihre Berichte lesen: Sabine Sandra Sandra Kerstin Julia Barbara Caro Tanja & Andrea

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FO-Freitag

Es ist Zeit für die erste Zwischenbilanz der Stashbezwingung, denn zwei WIPS sind zu FOs geworden:

1. Die Gromguttbukse – 124g

Gromguttbukse KlompeLompe Merinoull

Wie ich befürchtet/erwartet habe, bin ich mit den 100g Sandnes Merinoull nicht hingekommen. Da haben die Damen von KlompeLompe etwas knapp kalkuliert, denn immerhin 24% Abweichung bei genauer Einhaltung der Anleitung und Maschenprobe ist schon heftig.

Zum Glück passte ein Rest Alpakka Strømpegarn farblich und mit der Maschenprobe genau zum Mintgrün. Im Ende finde ich sogar, dass die Hose durch die grauen Akzente das gewisse Etwas bekommen hat. Die Holzknöpfe habe ich als Großpackung mit unterschiedlichen Größen bei Amazon* gekauft.

Nächste Woche darf der Neffe seine neue Hose zum ersten Mal probetragen, aber selbst in diesem verregneten Berliner Sommer erwarte ich nicht all zuviel Abnutzung an der Gromguttbukse. Das Garn ist ordentlich dick, und bis die Temperaturen wirklich danach verlangen dürfte der Lütte schon aus Größe 3 Monate rausgewachsen sein. Kein Drama, Tantchen schafft Nachschub, und der Nachschub an Minimaschen-Trägern ist sicher anderswo auch schon wieder in der Planung/Mache.

2. Die Fäustlinge – 86g

Fäustlinge Lamana

Ein wenig wehmütig war ich schon als ich das Paket mit meinen Probestücken an Lamana geschickt habe. Die Kleider sind vielleicht nicht gerade Basics für den Alltag, aber die Fäustlinge kann ich mir gut für meine Hunderunden im ersten Winter zurück in Berlin vorstellen. Auch um den Neffen im Kinderwagen herumzugondeln wären diese Handschuhe wirklich perfekt, denn mit dem weichen Innenfutter und der Extralage Garn im Fairisle-Teil sind die Hände gut gewärmt.

Aber in Wirklichkeit kann ich mir ja noch ein zweites Paar stricken (und sogar komplett aus Stashgarn :-o)

Beides zusammen macht jedenfalls 210g verstricktes Garn.

Da bei den Fäustlingen aber 36g Reste neu in den Stash gewandert sind, ist der Nettoeffekt im Moment ein Minus von 88g.

Das ist nicht viel, und in Anbetracht der verbleibenden Kilos an Garn will ich mich auch nicht zu sehr rühmen. Aaaaaber, aller Anfang ist schwer, und du kannst ja vielleicht meinen Bemühungen loben?

 

 

 

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Gromgutt

Es wird dir etwas widersinnig erscheinen, aber ich habe diese Woche etwas Neues auf den Nadeln:

Die Gromguttbukse von KlompeLompe

Gromguttbukse Klompelompe

Bitte schick mich nicht direkt zum Therapeuten, meine Strick-ADHS ist sowieso schon quasi amtlich, aber diesmal habe ich echt gute Gründe!

Merinoull Sandnes 1. Es ist Garn aus dem Stash.

Allerdings noch relativ frisch dort. Siv hat mir bei ihrem letzten Besuch zwei Knäuel Sandnes Merinoull (Farbe Støvet Petrol) zum Ausprobieren dagelassen, mit dem Hinweis dass die KlompeLompe Bücher viele Anleitungen mit diesem Garn enthalten.
Also habe ich meins geblättert, und siehe da: Die zwei Knäuel reichen genau für eine Gromguttbukse in Größe 3 Monate. Punktlandung! Also 100g weniger Stash, und eine Hose für den Minimaschen Vorrat. Bzw. direkt für den Neffen, denn der wird Ende August schon drei Monate alt 😮

2. Lasst doch mal die Dicken ran.

Merinoull wird auf 3,5mm Nadeln gestrickt. Das ist für mich eine relativ große Nadelstärke, jetzt mal abgesehen vom Theogenser letztens. Alle anderen Projekte aktuell sind auf 2,5mm Nadeln, und wie jeden Sommer habe ich ein klein wenig Handgelenk… (Das liegt wahrscheinlich daran, dass beim Autofahren immer die Klimaanlage genau dahin pustet) Also eine kleine Fingerübung damit die Hand geschmeidig bleibt.

3. Der Marshmallow-Effekt

Es geht so schön schnell! Und ab und zu braucht man auch mal so ein wenig Instant-Gratifikation. Mich hatte eine Sommergrippe diese Woche wirklich fest im Griff, und da darf man auch mal direkt nach dem Marshmallow greifen. (Falls du fragend die Stirn kräuselst: Der Marshmallow-Versuch testet die Selbstkontrolle von Kindern. Wir Ökonomen beziehen uns dauernd drauf. Eine gewisse strickende Ökonomin hat trotzdem manchmal schlechte Impulskontrolle wenn es um Wollkäufe und Strickprojekte geht.)

Zum Projekt

gromguttbukse strikk til hele familienDie Anleitung kommt aus dem Buch “Strikk til hele familien” von KlompeLompe. Dieses Buch ist noch nicht auf deutsch erhältlich, aber vom Stil her sind die Muster in diesem (übersetzen) Buch der beiden Autorinnen natürlich ganz ähnlich. Es gibt inzwischen eigene KlompeLompe Garne bei Sandnes, eins davon habe ich auch noch von Siv zum Testen da, aber es weren eben auch reguläre Sandnes Garne verwendet.

Die Merinoull ist so eins. Und man sieht einfach dass hier wirkliche Fachleute am Werke waren. Merinoull wird aus südamerikanischer Merinowolle gesponnen, garantiert mulesingfrei, das ist mir ja immer eine dringende Herzensangelegenheit. Das Maschenbild ist traumhaft, und es  fliegt nur so über die Nadeln. Ich war schon hellauf begeistert, meine Zurückhaltung bei Merino war quasi verflogen, da habe ich mein einziges Manko entdeckt:
Merinoull ist ein Superwashgarn. Es kann also ohne Probleme immer wieder bei 30° in die Maschine, aaaaaaber Wolle verliert bei der Superwashbehandlung viele von ihren tollen Eigenschaften, und der Prozess ist auch nicht besonders umweltfreundlich. Hanna Lisa hat in ihrem Podcast letztens drüber gesprochen, und wenn du ein wenig googlest findest du viele englische Überlegungen zum Thema. Es gibt eine Berechtigung für Superwash, ich kann absolut verstehen warum man für Babysachen lieber ein Superwashgarn verwenden möchte. Aber meins ist das leider nicht. Daher würde ich für eine weitere Hose eher das Alpakka Strømpegarn verwenden. Das hat die gleiche Maschenprobe, lässt sich auch super schön verstricken, kann auch im Wollprogramm gewaschen werden, hat aber keine chemische Behandlung hinter sich, sondern einen Nylonanteil. Könnte man übrigens auch super für den Theogenser nehmen.

alpakka strompegarn

Zurück zur Gromguttbukse. Die Latz-Hose wird von der Brust abwärts in Runden gestrickt. Meine kurzen HiyaHiya Spitzen mit dem 40cm Seil sind ganz genau passend – ich liebe die 4″ Spitzen für Babysachen – an den Beinen werde ich die Sockenwunder in 3,5mm nehmen. Am Ende kommen die Hosenträger an den Rücken, die vorne ins Bündchen geknöpft werden. Zum Windeln wechseln dürfte die Hose etwas nervig sein, aber ich sehe sie auch eher als Wärmeschicht für unterwegs. Wo wir aber gerade bei Windeln sind: Genau wie meine Pairfectpants hat auch diese Hose eingeplanten Popo-Platz!

windelpopo gromguttbukse

Im Moment bin ich etwas unsicher ob die 100g wirklich reichen werden. Das erste Knäuel wird nichtmal bis zu den Beinen langen. Aber falls das Garn auf den letzten Metern ausgehen sollte habe ich noch etliche Reste mit passender Maschenprobe hier rumliegen. Da wird schon was farblich passendes dabei sein.

gromguttbukse merinoullStash Effekt:

Gesamtverbrauch Garn: ca 100g Merinoull von Sandnes
Davon aus dem Stash: Alles. Und wenn es nicht reicht vielleicht noch ein paar Gramm von einem anderen Rest hier.
Reste in den Stash: Definitiv nichts. Das wird richtig knapp. #yarnchicken
Nettoeffekt auf Stash: – 100g auf jeden Fall

 

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Problemzone Stash

Wir kennen uns ja jetzt schon eine Weile, und daher habe ich das Gefühl es ist Zeit für ein Geständnis:

Ich besitze zu viel Strickgarn

Also nicht das im Shop (dieses Lager zapfe ich manchmal zusätzlich an), sondern das bei mir daheim im Arbeitszimmer. Mein Stash. Mein Vorrat für den persönlichen Bedarf.

Allerdings befürchte ich, dass mir jeder unabhängige Dritte (nicht du, du bist im Zweifel auch wollsüchtig) sagen würde, dass das Ausmaß meines Stashs leider nicht mehr vom Begriff “persönlicher Bedarf” gedeckt wird. Im Internet habe ich zu dem Suchbegriff gelernt, dass bei Medikamenten Vorräte für drei Monate als persönlicher Bedarf im Zollrecht gelten. Und Garn ist ja so etwas wie ein Medikament… ein Beruhigungsmittel und Stimmungsaufheller in einem.

Garnhaufen

Ich bin geliefert.

Drei Monate also?! Vielleicht sechs Monate, wenn ich Tag und Nacht durchstricken würde und mit dem Fuß noch eine Strickmaschine bedienen würde… kurz gesagt: Unmöglich.

Soweit so gut, ich denke nicht dass ich mit dieser Situation alleine bin. Zumindest rede ich mir ein dass du auch einen gut gehüteten Wollschatz in einem deiner Schränke aufbewahrst…gib’s zu!

Problem: Ich ziehe demnächst um. Und für’s erste habe ich vor den Lifestyle des typischen “ImM” (Irgendwas mit Medien) – Kreativen anzunehmen. Das heisst jeden Tag nach Lust und WLAN-Verfügbarkeit ein schickes Café aussuchen und inmitten des Troubles  mit nem Latte und nem Mac an nem Projekt zu arbeiten.

In Anbetracht der Parkplatzproblematik im Zielkiez kann ich aber nicht jeden Tag einen Kleinlaster voll Wolle direkt vorm Café abstellen. Daheim wird leider auch kein Platz sein, mit der Umsiedlung vom Vierbeiner habe ich meine Verhandlungsposition restlos ausgereizt (und dass meine Mo mir wichtiger als Wolle ist, sollte für meine Heilungschancen vom Woll-o-holismus gutes verheißen).

Zum Glück bin ich ja ein lösungsorientierter Mensch. Und Not macht sowieso erfinderisch.

Lösung 1: Ich miete ein “Büro”

Büro steht in diesem Fall für “Versteck für meine Schätze” und Ort an dem ich auch noch arbeiten kann. Steht aber in Konflikt mit oben genanntem ImM Plan. Tatsächlich habe ich diese Lösung trotzdem in Betracht gezogen, bin dann aber in Anbetracht der ortsüblichen Gewerbemieten hintenüber gekippt und habe entschlossen dass Lösung 1 leider keine Lösung sein kann.

Lösung 2: Verzicht auf anderes

Der gewonnene Platz im Kleiderschrank wird umgewidmet. Anstelle von Klamotten hänge ich Garne in Tüten an die Bügel. Man erkennt mich in Zukunft am immer gleichen, leicht zu waschenden Outfit, a la Mark Zuckerberg und seinem grauen T-Shirt. Allerdings muss ich dann auch meine fertigen Strickpullover, Tücher und Schals wegrationalisieren. Kommt also nicht in die Tüte.

Lösung 3: Der Stash muss kleiner werden

Der gute Vorsatz  / die unrealistische Wunschvorstellung der meisten Stash-BesitzerInnen. Stashreduktion. Kann man ja mal probieren. Inspiriert von der Serie “Stash Less” von Felicia werde ich mich meinen Dämonen stellen!
Aber wo fängt man an?
Genau – mit einer Bestandsaufnahme und einem Schlachtplan.

Erstmal eine tatsächliche, ungeschönte “Auf den Nadeln” Übersicht, dann die unberührten Knäule und Stränge, und zuletzt die Reste…

Mach dich auf was gefasst. Es könnte ein Bild des Schreckens werden…und es könnte eine umfangreichere Exceltabelle dazu gehören, Zahlenfreak bleibt Zahlenfreak.

#Stashbezwingung2017

UFO HaufenNoch habe ich zwei kleine Deadlineprojekte. Die müssen noch fertig werden, potentielle Reste wandern noch in den Stash rein. Ansonsten geht hier in den drei Monaten bis Umzug NICHTS (in Zahlen: 0,00) in den Stash rein, dafür aber umso mehr raus. Auf die Nadeln wandert nur, was hier schon liegt. Da auch Garn im vollendeten Aggregatszustand (sprich: fertiges Strickobjekt) Platz braucht, werde ich so viel wie möglich verschenkbares stricken. Und damit inoffiziell den Weihnachtsgeschenkemarathon mit Vorsprung beginnen.

Das Ergebnis werde ich in verstrickten Gramm (bzw. hoffentlich Kilogramm) messen und immer wieder updaten.

Musst du auch die Schranktüren zu deinem Stash zuquetschen? Droht dir täglich die Entlarvung deiner Sucht durch deine bessere Hälfte oder andere unschuldige Dritte? Reicht deine statistische Restlebenszeit auch nicht mehr aus um wirklich alles zu verstricken? Dann liefere ich dir vielleicht in den nächsten drei Monaten vielleicht ein oder dreihundertdrölfzig Ideen für den Abbau deiner Problemzone 🙂