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Stricksprechstunde 1

Halsausschnitt in Fairisle


Als erstes Thema in meiner neuen Hilfe-Rubrik “Stricksprechstunde” zeige ich dir, nach welcher Methode ich die Kopföffnung bei meinen Kofte Projekten oder zB auch bei meiner Sage Tunika stricke.

Bestimmt benutzen ganz viele Leute diese Technik, aber bisher habe ich das noch nirgends so gesehen. Mir erschien es in der Theorie einfacher, und daher habe ich es bei Sage damals einfach ausprobiert, und siehe da: Klappt!

Im Moment stricke ich mal wieder eine Kofte, genauer gesagt einen Genser, aber das ist gehupft wie gesprungen (Koften sind nach einer Auslegung streng genommen nur Strickjacken, bei mir wird es aber diesmal ein Pullover). Das Muster dafür stammt von SandnesGarn und heisst Flippergenser – das Strick Kit mit Originalgarn findest du hier.

Quelle: Sandnesgarn

Ich stricke selbst nicht mit MiniAlpakka, sondern mit den fast gleichen Farben in Sisu, damit der Pulli problemlos in die Waschmaschine kann. So sehr ich Alpakka eigentlich bevorzuge, einen weißgründigen Pullover für das Breifütteralter (ich stricke Größe 1-2 Jahre) und dann nur Handwäsche? Das geht fast nur für Eltern mit Personal 😉

Auf dem Knäuel wird Sisu sogar extra für “barneplagg” = Kinderkleidung empfohlen. Aber ich schweife ab, über die richtige Garnwahl sprechen wir hier mit Sicherheit noch ein ander Mal. Falls du auch mal bei einem Strickkit ein anderes Garn verwenden möchtest, schreib mir einfach!

Warnung: Flipper ist kein Anfängerprojekt. 

Es wird teilweise mit drei Farben, teilweise mit zwei Farben, und teilweise mit nur einer Farbe gestrickt. Wer hier noch mit der Fadenspannung unsicher ist, der hat am Ende ausgeprägte Maschenzellulitis.

Gerade wegen dieser dreifarbigen Runden hätte ich auf Tode komm raus nicht die Methode der Anleitung befolgt. Dort steht nämlich: Kette die mittleren Maschen für den Ausschnitt ab, und stricke von hier an in Reihen.

Whaaaaat?

Schon zweifarbig stricke ich nur im absoluten Notfall in Reihen, dreifarbig bringen mich da keine zehn Pferde zu! Linke Maschen mit Flottierfäden und im Kopf umgedrehten Muster, das ist eine richtige Plackerei und kaum gleichmäßig hinzukriegen. Und das dann dreifarbig! Wir reden hier immerhin bei der kleinsten Größe schon von 5cm Länge.

Aber zum Glück habe ich eben seit Sage die Lösung für mich gefunden:

Schritt 1 To Cast off or not to Cast off


Die abzukettenden Maschen für den Ausschnitt kette ich nicht ab. Denn zum Schluß soll ich genau diese Maschen wieder für den Kragen aufnehmen. Man kann die Maschen genauso gut stilllegen, auf einer Zopfnadel, einem Maschenhalter, oder wie ich auf einer der Nadeln vom Crasy Trio. Zugegebenermaßen ist es für ein paar Runden total lästig über diese extra Nadel hinweg zu stricken, aber dafür wird der Kragen nachher sooooo toll gleichmäßig, und die scheuernde Kante vom Aufnehmen entfällt – gerade bei Babykleidung finde ich das ein gutes Argument!

Schritt 2 Eek a Steek

Um Flipper zu stricken muss ich ohnehin für die Armlöcher schon sicher steeken können. Also spricht nichts dagegen, mithilfe von zusätzlichen Steekmaschen das Loch am Ausschnitt zu überbrücken, und so in Runden weiterstricken zu können. Die weiteren Abnahmen können ganz problemlos seitlich der Steekmaschen ins Muster eingearbeitet werden. Die Arbeit sieht zwischendurch vielleicht befremdlich aus, da sie oben zusammenlaufen wird. Aber das kann einen Seemann nicht erschüttern, und es ist ja nur vorübergehend. (Bei Sage war das übrigens noch deutlich ausgeprägter – schau mal hier).

Schritt 3 Kitchener Impossible


Um die Kopföffnung sicher zu erkennen schließe ich die Schulternähte mit dem Kitchener Stitch. Da ich einen mittelschweren Fimmel mit Symmetrie habe, ist mein Ausschnitt zwei Runden länger geworden, als die geforderten 5cm… es passte einfach so schön mit der Spiegelkante des Musters ;-). Die mittleren Maschen lege ich wieder mit einer Nadel des Crasy Trios still.

Schritt 4 Cutting Edge

Am Ende steeke ich die Maschen im Ausschnitt, die Arbeit entfaltet sich quasi zu einer Pulloverform.  Steek (und noch vieles mehr) erkläre ich dir hier.

Schritt 5 What a Pick-up Line!

Seitlich der stillgelegten Maschen kann ich aus jeder Reihe eine Masche für den Kragen aufnehmen. Für einen Kinderpullover kann der Kragen kaum dehnbar genug sein, und es stellt sicher, dass du auf beiden Seiten gleich viele Maschen hast, das 1 x 1 Bündchenmuster in diesem Fall also genau aufgeht.

Schritt 6 Roll over Pullover!

Ein winzig kleiner Nachteil entsteht bei meiner Methode, denn wo ein Steek, da bleiben die Steekmaschen. Gerade am Hals würden die natürlich reiben, der Steek könnte sich mit der Zeit lösen, es sieht nicht schön aus, allerlei Gründe warum man das nicht will. Aber natürlich hat die kleine Pedantin in mir dafür eine Lösung parat: eine Blende. Dafür stricke ich die gewünschte Höhe des Kragens nach oben (ich werde nicht den Rollkragen aus dem Muster nehmen… Brei-Alter und so), und stricke dann noch einmal die gleiche Anzahl Runden glatt rechts. Dann falte ich alles nach innen, und nähe den Kragen an der Innenseite fest. Die Steekmaschen verschwinden quasi automatisch. Und glatt rechtes Gestrick juckt am Hals weniger als die Struktur von Bündchen.
Zu meiner Methode diese Art Abschluss zu stricken (tue ich bevorzugt, siehe zB Pairfect Pants), werde ich wann anders mehr erzählen, dann auch mit Bild.

Es gäbe übrigens einen Grund, warum man gegebenenfalls die Originalmethode aus der Anleitung bevorzugen würde: Bei meiner kleinen Größe wird die Runde verdammt klein, und ich bin kein Freund von MagicLoop bei Fairisle, hätte also früher zu einem Nadelspiel greifen müssen. Und das wäre ganz ganz ganz vielleicht noch unerstrebenswerter gewesen als das hin- und her stricken. Aber zum Glück besitze ich seit einem Jahr das optimale Werkzeug für Babysachen:

Mein Short Tip Sharp Steel Set von HiyaHiya.

Statt normalen 5inch Nadelspitzen nehme ich kürzere 4inch Spitzen. Damit ist es tatsächlich möglich ein super kurzes Seil (auch im Set) zu benutzen, und ich kann sogar ohne Zurren in Neugeborenengröße auf einer Rundnadel stricken, love it! Selbst den Kragen kann ich mit dieser Nadel stricken, und die extra spitzen Spitzen machen das Aufnehmen der seitlichen Maschen zum Kinderspiel.

Die Informationen aus diesem Beitrag kannst du dir übrigens in meinen Insta Story Highlights auch in Bewegtbild ansehen – dann allerdings auf Englisch. Falls du noch Fragen zu dieser Technik hast, dann schreib mir gerne einen Kommentar, falls du eine Frage zu einer anderen Methode hast, dann schick mir eine eMail – siehe hier – und ich zeige vielleicht demnächst hier die Lösung.

 

 

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Chains and WIPs excite me

Kennst du das Lied S&M von Rihanna?

Hat jetzt erstmal wenig mit meinem Stashproblem zu tun, aber es gibt diese Textstelle, bei der ich immer wähle mich zu verhören:

Rihanna singt ” ’cause I may be bad, but I’m perfectly good at it. Sex in the air, I don’t care I like the smell of it. Sticks and stones may break my bones, but chains and whips excite me.

Bei Sticks and stones denke ich persönlich ja an die Stricknadeln von Holz und Stein, und chains und whips steht doch sicher für gehäkelte Luftmaschen und WIPs (Works in Progress), oder? Jedenfalls assoziiere ich dieses Lied immer mit meinen WIPs, und um die geht es hier heute.

Sollen wir direkt eintauchen in die erste Bestandsaufnahme?

Den Anfang macht das WIP mit der kürzesten Halbwertszeit: Die Fäustlinge für Lamana

Lamana Fäustlinge MagazinWie schon im letzten Jahr arbeite ich auch diesen Sommer mit Lamana an neuen Anleitungen, die dann planmäßig im nächsten Magazin landen. Letztes Jahr waren es der Doubleface Schal, das Lace-Tuch, das große Dreieckstuch und der Pullover. Dieses Jahr habe ich ein Lacekleid, ein ganz schlichtes Kleid (für unter das Lacekleid, aber auch für sich) und Fäustlinge entworfen. Offensichtlich fällt mir zu vielen unterschiedlichen Formen und Techniken etwas ein. Auf Instagram konntest du schon Blicke auf Kleider und Fäustlinge werfen. Vielleicht landet auch noch ein vierter Entwurf im Magazin, aber bei solchen Papierformaten muss man ja immer abwägen ob der verfügbare Platz für den notwendigen Umfang einer Anleitung ausreicht… es bleibt also spannend.

Zurück zu den Fäustlingen. Die Idee haben wir glaube ich schon im April besprochen, dann mit den Farben hin und her überlegt, im Mai konnte ich mit der eigentlichen Arbeit beginnen. Mein Plan war ein Paar (nicht zu komplizierte) Fäustlinge mit einem Innenfutter in Kontrastfarbe, ein klein wenig Fair Isle, einfache Techniken raffiniert eingesetzt. Und genau das ist es geworden.
Leider fällt es mir immer schwer das Stricken von Musterteilen zu delegieren, da ich häufig beim Probestück merke dass eine andere Technik sinnvoller wäre, oder mir ein Muster doch noch nicht 100% gefällt. Da bin ich irgendwo auf der Skala zwischen Kontrollfreak und Perfektionist. Dementsprechend sind die Fäustlinge hier auf meinen Nadeln. Aber falls du auch testen möchtest, den Bausatz inkl. Testanleitung gibt es im Shop.

Lamana Fäustlinge StandMein Stand: Das Innenfutter aus Milano braucht für die eine Hand noch einen Daumen, der zweite Außenhandschuh aus Como ist schon auf den Nadeln. Es ist mein erstes Experiment mit den neuen Tweedfarben von Como, und ja doch… ich finde das sieht sehr cool aus. Besonders weil sich die Farben der Tweednoppen so schön mit Innenfutter und Sternen ähneln.

Stash-Effekt

Kommen wir zum eigentlichen Ziel dieser Übersicht, die Berechnung des Stash-Effekts:

Gesamtverbrauch Garn: ca 86g
Davon aus dem Stash: 0g – das Garn kam frisch von Lamana
Reste in den Stash: ca 39g
Nettoeffekt auf Stash: Leider + besagte ca 39g.

Davon entfallen etwa 25g auf Como (19g schwarz, 6g tweedgrau), 14g Milano. Aber sobald die Nadeln wieder frei sind ist wenigsten ein WIP weniger vorhanden, und die vollendeten Fäustlinge ziehen (auf Zeit) zu Lamana um. Also irgendwie wird das Arbeitszimmer doch leerer 🙂

 

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Darf’s ein Pröbchen sein?

Von meiner kleinen Kofte und ihrer Geschichte habe ich ja schon berichtet, aber tatsächlich ist sie nicht das einzige Makerist Projekt auf den Nadeln im Moment.

In den Vorbereitungsgesprächen kam irgendwann die Frage auf:
“Wie rechnet man eigentlich ein Fairisle Muster um?”

Und wie so oft im Leben war die Antwort: “Es kommt drauf an!”

Dann habe ich zu einem Monolog über Maschenproben, Garnstärken, Flottenlängen, Rapporte, Symmetrien, Dreisatz, und und und angesetzt, und meine tapfere Projektleiterin hat mir zugehört und hat nachgefragt und Notizen gemacht. Und am Ende kamen wir zu dem Schluss, dass sie sicherlich nicht die einzige mit diesen Fragen ist.  Denn obwohl das ganze absolut kein Hexenwerk ist, braucht man einen gewissen Blickwinkel um die Methodik zu verstehen. Also haben wir entschieden direkt einen zweiten Kurs zu diesem Thema zu drehen.

comoprobeIIAls Vorbereitung stricke ich Maschenproben.

Vielleicht bist du ja eine Liebhaberin der Maschenproben, ich habe sie lange als öde Pflicht gesehen. Aber spätestens seitdem ich das mehrfarbige Stricken für mich entdeckt habe stricke ich brav meine Probeläppchen. Dabei stricke ich immer rund und schneide, denn so kann ich direkt testen ob ein Garn “steekbar” ist.

Für mich sind die Fairisle Proben wirkliche Entscheidungshilfen. Übrigens nicht nur was die Maschenprobe angeht, auch die Farbkombinationen teste ich ausgiebig. Teilweise teste ich mich dumm und dämlich – aber mit Spaß! milanoprobeII

Natürlich möchte ich die passende Maschenprobe für ein Muster ermitteln, also auf welcher Nadelstärke muss ich mein Garn stricken um genau die Anleitung befolgen zu können. Aber selbst wenn ich die im ersten Versuch erreiche, ich teste weiter, denn nur die passende Maschenanzahl heisst noch nicht dass das Ergebnis optimal ist.

Zum Beispiel kann ich mit Milano und Como jeweils auf die identische Maschenprobe kommen – wenn ich unterschiedliche Nadeln nehme. Diese beiden Teststücke zeigen das optimal:

ComoprobeHier ist Como mit 30M/10cm (2,5mm Nadeln)

MilanoprobeHier Milano mit 30M/10cm (3,5mm Nadeln)

Ich könnte also mit beiden Garnen die exakt gleiche Anleitung stricken und würde bei der gleichen Größe rauskommen. Aber will ich das wirklich?

Auf den Bildern erkennst du, dass die Maschen bei Milano deutlich “offener” sind als bei Como. Das Muster tritt nicht so deutlich hervor. Das bedeutet auch, dass der Comotest viel dichter ist – mir persönlich zu dicht.

Je enger die Maschen sind, desto fester wird das fertige Gestrick – logisch. Es wird weniger winddurchlässig, was bei einem klassischen Norwegerpulli zB ja das Ziel ist. Für meine Kinderkofte allerdings wäre mir das Gestrick so zu dicht – schließlich soll das Jäckchen ja nicht beim Holzhacken getragen werden. Mit so einem dicht gestrickten Pulli würde ein Kind vermutlich beim Betreten der KiTa hochrot anlaufen und nach Luft jappsen…suboptimal!

Aber auch Milano macht bei dieser Maschenprobe keinen Sinn für eine Kinderjacke. Je lockerer ein Garn verstrickt ist, desto weniger kann es Reibung vertragen. Es bilden sich schneller Noppen (Pilling), und außerdem wandern Flecken schneller tief ins Gestrick. Wir könnten natürlich das Kind im Jäckchen nur stillsitzen lassen und zu trinken gibt es nur noch Wasser…auch suboptimal.

Wenn ich also eine Anleitung habe, die für 30M/10cm geschrieben ist, kann ich entweder so lange Garn kaufen und probieren, bis ich die Optimalkombination gefunden habe. Oder ich probiere mit anderen Nadelstärken rum, sehe welche Maschenprobe mir die liebste ist, und fange an zu rechnen – so wie ich es bei einem einfarbigen Stück auch täte.

Problem: Es ist höchst unwahrscheinlich, dass ein Zählmuster mit jeder beliebigen Maschenanzahl funktioniert. Je großflächiger das Muster ist, desto unwahrscheinlicher ist so eine 1:1 Umwandlung.

comoprobeIIIAlso umrechnen für Fairisle bei Makerist… falls dich das Thema interessiert kannst du dich jetzt als Frühbucher eintragen.

Falls dich gerade aber sowieso die Lust auf Maschenproben überkommt, und du das Gefühl hast noch viel mehr über ihre “geheimen” Botschaften lernen zu wollen – ich kann dir nur wärmstens den Maschenproben Kurs von Marisa empfehlen! Du lernst so viel über Materialien, Verhalten, Nadelmaterialien, Aufbewahrung! Und Marisa ist eine wirklich fantastische Trainerin, an der ich mir (hoffentlich erfolgreich) ein Vorbild nehmen werde, wenn es um die Verständlichkeit und Nachvollziehbarkeit von Erklärungen geht.

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Skandinavischer Stricksamstag #38

Endlich mal wieder möchte ich mich hier zu Wort melden, denn es war wirklich zu lange schon still am Samstag.

Allerdings habe ich einen guten Grund dafür, der thematisch wunderbar hierher passt:

Kofte-Kurs

laeusekofteoptSo ungefähr im Februar 2017 wird bei Makerist mein Kurs im Kofte-Stricken online gehen. In diesem Kurs werde ich anhand einer Kinder-Kofte zeigen und erklären, wie eine traditionelle Norwegerjacke gestrickt wird. Wobei das eigentliche Stricken den geringsten Teil einnehmen wird, denn neben meiner Technik für zweifarbiges werde ich allerlei Tipps, Tricks und Wissenswertes auspacken.

Da wird es um Steeks, die Kanten, Bündchen und Knopfleisten, Materialwissen, Fadenspannung, Verfilzen, optimale Nadeln, Schnee, Dampf, Ausleihern, Pilling, Flottierfäden, von Läusen, sternförmigen Rosen, und und und und gehen.

Wir werden Ende des Monats drehen, und direkt noch einen Kurs aufnehmen, in dem es darum gehen wird wie man mehrfarbige Muster aus Anleitungen für andere Größen und Maschenproben anpassen kann – denn mit einfachster Mathematik kannst du einen Erwachsenenpullover an ein Kind anpassen. Oder eben die Kinderjacke aus dem ersten Kurs an einen Erwachsenen 🙂

In Vorbereitung auf diese Dreharbeiten habe ich eine Kinder-Kofte entworfen, deren Anleitung im Kurs enthalten sein wird. Diese Kofte stricke ich jetzt immer wieder bis zu diversen kritischen Punkten, so dass ich immer am “lebenden Objekt” zeigen kann, worum es eigentlich geht. Also liegen hier mehrere Ärmel, Bündchen, ein Steek-Beispiel, die Maschenprobe und so weiter vor mir. Daher kann ich guten Gewissens zu Marisa’s auf den Nadeln verlinken 😉

belegg

Dummerweise bedeutet auf Termin mehrmals das gleiche stricken auch, dass ich nicht viel zum bloggen komme. Denn ich will ja nicht jede Woche das gleiche zeigen. Aber einen kleinen Vorgeschmack soll es geben:

Die Mini-Kofte wird aus Lamana Como gestrickt – das hat Lamana uns netterweise in großzügiger Menge in beiden Farben (jeans 12M & marine 11) zur Verfügung gestellt. Como ist superweich und superleicht, für ein Kinderteil zwingend notwendige Bedingungen, denn wer will heutzutage schon die blöde Tante mit den kratzigen Pullis sein? Außerdem kann es in die Waschmaschine!!! Allerdings hat Merino ein paar Eigenschaften, die bei der Konstruktion der Jacke beachtet werden müssen – auch wenn bei einer Kinderjacke ein wenig mitwachsen vielleicht gar nicht verkehrt ist…

Das Muster der Kofte ist übrigens an den traditionellen Mustern angelehnt, es gibt die “Sterne”, die eigentlich Rosen sind, und ganz wichtig: Läuse. (Alle Kindergartenmamis bitte einmal: AAAAAAAAAAH, bloß keine Läuse!)

In diesem Fall sind Läuse harmlos, denn “Lusse” werden die einzelnen andersfarbigen Maschen genannt. Daraus folgt dann auch der Name “Läusekofte”.

 

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Sage am Sonntag #6

Es ist soweit

sage bindoff

Nach beinahe drei Monaten auf meinen Nadeln habe ich heute die letzten Maschen an meinem Sage abgekettet!

Wie man oben erkennen kann habe ich die Maschen von der Nadel an der Innenseite festgenäht, eine etwas zeitaufwändige Methode, die ich für die Bündchen an den Armlöchern und dem Ausschnitt eingesetzt habe. Die Schultern hatte ich vorher mit einem Kitchener Stitch (wie heißt der eigentlich auf deutsch?) geschlossen.

Da ich die Öffnungen für Kopf und Arme mit Steekmaschen überbrückt hatte, standen an den Rändern die verhäkelten Kanten über. Das sieht nicht schön aus, und ist an Stellen mit viel Reibung immer etwas riskant – nicht dass da nachher doch mal was aufgeht und sich von meinem Körper abribbelt…

Bei Strickjacken werden die Schnittkanten häufig innen mit einem Webband an der Knopfleiste angenäht, das gibt Stabilität und Sicherheit und war auch meine erste Idee. Drei Alternativen an Webband hatte ich schon besorgt, habe mir dann aber doch überlegt, dass Webband in den Achseln scheuert, ich die Rundung des Ausschnitts bestimmt nicht mit der Maschine ins Strick genäht bekomme und so weiter und so fort.

Außerdem habe ich mit dem einnähen der Maschen gute Erfahrungen gemacht, wenn es darum geht ein beständiges Ergebnis zu haben: Während andere Abschlusskanten oftmals ausleiern, oder am Anfang zu stramm sind, oder über die gesamte Länge nicht gleichmäßig fest werden, so sitzt diese Kante bombenfest. Jede Masche wir an ihre zugehörige Masche weiter unten angenäht, das garantiert einen wunderbar gleichmäßigen Anblick – auf Dauer. Dass praktischerweise die Schnittkante mit den Häkelmaschen im umgeklappten Bündchen verschwindet, und mit dauerhaftem Gebrauch innen einfilzt, das kam mir dazu noch richtig gut gelegen.

Über die letzten Tage habe ich also fast gar nicht gestrickt, sondern gehäkelt, geschnitten und genäht. Auch sehr befriedigend. Zumindest rede ich mir das ein, denn die Nähnadeln werden mich noch eine Weile weiter begleiten (s.u.)

Übrigens sollten die Bündchen in der Anleitung braun auf weiß sein, ich habe die Vorderseite weiß auf braun, und die Rückseite uni braun gestrickt. Das finde ich alltagstauglicher, denn gerade am Hals und den Achseln kommen einige Drogerieartikel zum Einsatz, die auf weiß unschöne Flecken hinterlassen können – Abgewählt!

Da ich das untere Bündchen am Knie unsäglich anstrengend fand (rechte Maschen weiß, linke Maschen braun), habe ich an den oberen Bündchen einfach abwechselnd rechte Maschen in braun und weiß gestrickt, dann drei Runden braun (als Umklappkante) und dann 1rechts 1 links in braun bis zur unteren Kante. Lustigerweise sind diese Bündchen deutlich flexibler geworden als dieser Alptraum eines jeden Handgelenks den ich ganz zu Anfang gestrickt habe.

Genug geschwafelt, ich gebe euch den Blick frei auf das (fast) fertige Objekt:

sagefinished

Fast fertig, weil die dreihundertdreiunddrölfzigtausend Fadenenden natürlich noch nicht fertig eingenäht sind (Das sind die Beulen an der rechten Seite). Das folgt in Kürze, und dann soll es auch noch viel mehr Bilder mit den diversen kleinen Details und Tricks und Kniffen geben. Vielleicht schmeiss ich den Fummel sogar fürs Foto mal über 😉 Auf Instagram konntet ihr diese Woche ja schon ein Bild vom frisch geschnittenen Sage an mir sehen.

Ich freu mich schon fast ein bisschen auf das miese Wetter, das für diese Woche angekündigt ist…

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Sage am Sonntag #4

Ein Rock mit Taschen

Diese Woche hat beim Sage einige Veränderung gebracht:

Der Musterchart ist jetzt zweimal durchgestrickt.

sage5-4

Diesmal konnte ich schon aus der Erfahrung schöpfen, und wusste welche Farben Hintergrund und welche Musterfarbe sind. Danach konnte ich die Fadenhaltung anpassen um die Farbdominanztechnik bestmöglich einzusetzen. Ich meine dass die Muster diesmal besser zu erkennen sind. Das werde ich aber im Hinterkopf behalten und am fertigen und gedämpften Teil nachprüfen und vorzeigen. Von der Länge her habe ich jetzt einen Rock von Taille bis knapp übers Knie. Jetzt bleibt also noch der schmalere Torso.

Der Berg an Felted Tweed Knäueln ist schon deutlich geschrumpft.

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Die Taschen

Letzte Woche war mir die Idee zu einer anderen Taschenart eingeflüstert worden, und das hat wunderbar geklappt. Beide sind fertig und eingefügt. Der Mohairfaden macht sie toll flauschig, ich glaub ich muss aufpassen dass mir nicht an kalten Tagen andere Leute ihre Hände in die Taschen stecken 😉

sage5-1

Farblich passen die Taschen natürlich gar nicht zum Rest von Sage, daher habe ich oben drei Runden cremefarbenes Felted Tweed angefügt, so sieht man von außen nix von meinem kleinen frivolen Taschengeheimnis…die Felted Tweed Runden habe ich außerdem auf der einen Hälfte links gestrickt, so dass sie am Kleid als rechte Maschen erscheinen und aussehen wie ein Teil vom Muster.

Um die Taschen wirklich schon als geschlossene Beutelchen zu stricken habe ich mir einen kleinen Trick ausgedacht, dazu wird es aber noch einen ausführlichen Post geben.

Aussichten: Heiter bis wolkenverhangen

Ab jetzt geht es eine Weile einfach geradeaus, ohne Zu- oder Abnahmen weiter, die Taille halt. Danach muss wieder etwas Platz geschaffen werden, außerdem kommen dann die Steeks für Ärmel, Ausschnitt, und die von mir ergänzte Knopfleiste im Rücken. Leider gibt es für die Zunahmen keine Markierungen im Chart, ich werde also den etwas kryptischen Anweisungen der Anleitung folgen müssen. Naja, man kann nicht alles haben.

Das alles könnte ich mit einem kleinen Spurt sicher in zwei bis drei Wochen fertig haben. Allerdings nur wenn ich nicht zur H&H fahren würde, meinen Garten nicht bewirtschafte, und sonst ein paar andere Freuden aus meinem Leben streichen würde…kurz gesagt: Ist nichts mit zwei drei Wochen, ich lass mir Zeit, braucht halt so lang es braucht. Nebenbei bemerkt ist es ja mit fertig stricken nicht getan:

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Zum ersten Einsatz kommt Sage also vielleicht erst in Richtung September / Oktober? Wenn es wieder kalt wird? Zum Beginn der nächsten Eiszeit? Bei der Auf den Nadeln Seite von Marisa wird man Sage jedenfalls noch ein paar Mal betrachten können…

The good news is:

Falls es hier noch jemanden in den Fingern juckt, und dringend für nächsten Herbst ein Sage her muss…seit letzter Woche ist es deutlich einfacher geworden ans Muster ran zu kommen. Die Erstauflage der Windswept Collection war ja innerhalb kürzester Zeit vergriffen, und noch so ein Heft zu bekommen war ein reiner Glücksfall über eBay und Konsorten. Doch seit neustem kann man bei Marie Wallin direkt eine on-demand Ausgabe bestellen. Will heissen: Das Buch wird auf Bestellung noch mal gedruckt, und wird dann per Post geliefert.

Und eine gute Nachricht für Sage-Ja-Sager habe ich auch noch: die in der Anleitung geforderte Farbe “Hedgerow” Grün ist aus dem Sortiment genommen, ich habe allerdings noch 7 Knäuel davon gebunkert, die sind im Shop erhältlich. Und soviel ich auch über die Anleitung nörgele, so schlimm kann es nicht sein… sonst gäbe es hier keine Bilder.

 

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Sage am Sonntag #3

Ein Monat Sage

Es sind jetzt genau vier Wochen um in denen ich (unter anderem) am Sage stricke. Zwischendurch habe ich einen Teststrick für einen Männerpulli eingeschoben – Details folgen sobald das Muster veröffentlicht ist – und noch das ein oder andere Projekt bearbeitet. Im Moment sieht es an der Front echt ganz gut bei mir aus. Vier Projekte belegen meine Nadeln, das ist nicht mehr weit von der Optimal-Wunsch-Vorstellung von 3 aktiven Projekten auf einmal entfernt…nur lächerliche 33% zu viel, ne? 😉

Aber zum Thema:

SageWoche3-2

Seit dem letzten Update ist Sage um einen weiteren halben Musterrapport gewachsen. Da ich den Tunika-Schnitt des Originals in ein Kleid verlängert habe, habe ich jetzt erst mit den Abnahmen der Anleitung begonnen. Die Runden sollten also kürzer, ergo schneller werden. Bisher merke ich davon aber nicht viel.

Mein Tempo ist etwas gedrosselt worden, da ich bei meinem Ausflug nach Berlin nur einige Knäule mitnehmen konnte. Zugfahrt hin und das Stricktreffen mit Marisa in der Snuggery, und ich hatte noch genug Farben für zwei Stunden am nächsten Tag…also Socken angeschlagen. (Nur diesem Umstand ist mein Überschreiten der magischen 3er Grenze geschuldet, ich kann quasi nix dafür)

Zurück daheim habe ich den Turbo eingelegt, musste aber beim Stricktreff mit Tüt’s Julia feststellen dass ich mich irgendwo verzählt hatte. Zwei Runden rückwärts gestrickt, kein Thema. Leider bin ich überhaupt kein geduldiger Mensch, für mich ist Fortschritt in Zeitlupe zurückzuspulen ein absoluter Nervenkrieg.

Auch dieser Stolperstein ist überwunden, es stellt sich aber direkt ein neuer in den Weg: Wieso macht man einen Chart mit dreiunddrölfzig verschiedenen Markierungen für Abnahmen an Armen sowie gefühlt Bauch, Beinen & Po, kann aber nicht einmalen wo die verflixten Taschen hin sollen? Stattdessen im Text kryptische Textaufgabe: Bis ** stricken, dann Abnahme, wiederholen xmal nach y Reihen, dann zmal nach weiteren y Reihen, jetzt Taschenfutterlappen einfügen.

Quelle: Pinterest
Quelle: Pinterest

Wie gesagt…mangelnde Geduld, ich hab’s jetzt einfach vom Bild abgeguckt…ob die Taschen eine Reihe oder zwei zu hoch oder zu tief sind stört eh keinen großen Geist.

Die männliche Herangehensweise

Beim Thema Taschen muss ich gerade mal einem lieben Freund danken. Bereits ganz am Anfang habe ich unter der Aufsicht eines alten Schulfreunds bei unserm regelmäßigen Gin & Tonic Abend am Sage gearbeitet. Wie Männer so sind, es wurden interessierte Fragen gestellt, nur halt zu Themen die bei den meisten Frauen an 100. Stelle kämen. Statt Passform, Fasermischung, Nadelstärke etc. interessierte ihn die Funktionsweise des Nadelmaß, der “Rechenschieber” am Maschenprobenmessgerät und so. Haben wir besprochen, ich glaube bald fängt er an zu stricken um die Aerodynamik von Stricknadeln zu optimieren.

Gestern jedenfalls unterhielten wir uns über Gott und die Welt, als ich auf die Idee kam ihn die Anweisungen zur Taschenplatzierung interpretieren zu lassen. Und sagte im Nebensatz: Ich glaube nicht dass ich es schaffe die Taschen nachher unsichtbar einzunähen. Reaktion pragmatischer Mann: Ja kann man denn nicht einfach Beutelchen stricken?

Tadaaaaaaaaaah! Beutelchen! Ja! beuteltasche2

Da wir diese Diskussion gegen 3 Uhr früh und nach besagtem Gin & Tonic hatten, entschied ich mich erstmal eine Nacht darüber zu schlafen. Und wachte auf mit der Erkenntnis, dass ich a) Beutelchen und b) warme Beutelchen stricken würde. So dass ich quasi eingebaute Handschuhe im Sage haben kann. *Frostbeulen Fia freut sich* Kurzzeitig habe ich noch über seitliche Taschen sinniert, dann aber entschieden dass meine Variante Sage schon genug Steeks bekommt (voraussichtlich vier). Es bleibt bei der Platzierung aus dem Originalmuster.

Da die Taschen innen liegen müssen sie nicht zwingend im gleichen Material und Muster gestrickt werden wie das eigentliche Kleid. Allerdings sollten sie schön dünn sein, damit sie nicht durchdrücken. Aus diesem Grund habe ich mich für eine Kombination entschieden: Ich stricke die Beutelchen aus Regia Sockenwolle (dünn aber belastbar, die Tasche muss auch mal den Schlüsselbund ertragen), und einem dünnen Probefaden für mein Mohairgarn Nornir. Diesen Faden hatte ich bei der Farbauswahl bekommen, um den Effekt ausprobieren zu können. Die Kombination aus beidem ist flauschig und warm, aber eben auch stabil und dünn.

beuteltasche

Wenn man die Tasche jetzt neben das Kleid legt könnte man meinen ich sei völlig verrückt geworden, aber der große Geist und so. Irgendwann heute habe ich dann die Vision gehabt, wie meine Nachfahren eines Tages meinen Schrank leer räumen, und auf Sage stoßen. Ich hör schon ein: “Omma hatte echt Spaß anne Freud'”** 🙂

SageWoche3

Und die noch vollkommen Nachkommen-lose Omma hatte heute richtig Spaß anne Freud, es war nämlich so traumhaftes Wetter, dass ich mit einer Walkdecke auf der Terrasse stricken konnte. Gefolgt von zwei Stunden Gartenarbeit. Nach den scheinbar endlosen Regenmonaten verabschiedet sich der Februar versöhnlich. Und mit Sage lege ich noch einen Endspurtbeitrag zur Auf den Nadeln Februar Aktion bei Maschenfein.

Bis zum nächsten Sonntag mit Sage, dann hoffentlich beim verzweifelten Überlegen wie man Ärmelsteeks am besten bastelt. Zur Unterhaltung frag ich mal im männlichen Freundeskreis nach technischen Lösungen.

** Ich erwarte irgendwie dass meine Nachkommenschaft Platt spricht. Warum weiß ich nicht.

 

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Reisevorbereitung

Vorfreude ist die beste Freude

Jede gute Reise beginnt doch eigentlich mit der Vorfreude, die hoch kommt sobald man sich für ein Ziel entschieden hat…

Unser Ziel steht ja jetzt auch schon fest: Dimasq.

Wir können also mit der “Reisevorbereitung” starten, und uns schon mal theoretisch mit Dimasq beschäftigen. Anstelle eines Phrasenbuchs mit dem Grundwortschatz unseres Gastlandes gibt’s aber für diese Reise andere Grundlagen zur Einstimmung:

Bei Technikfragen…

Ihr ahnt wahrscheinlich schon, dass wir für Dimasq ein paar Techniken brauchen, die über die Strickbasics hinausgehen. Und wie ich schon bei meinem Thistle-Résumé geschrieben habe: Vorbereitung ist die halbe Miete. Daher möchte ich euch in den nächsten Wochen ein paar Denkanstöße, Tricks und Kniffe zu den Tüchern vorstellen. Viele Blogger haben schon richtig tolle Tutorials geschrieben, auf deren Posts werde ich also verlinken. Nur wo ich das Gefühl habe, dass ich noch etwas hilfreiches ergänzen kann, oder wo ich partout keine deutschen Erklärungen finde, da werde ich mein Bestes geben und selber Erklärungen basteln.

Der erste Schritt: das richtige Garn

Für Stranded in Damascus habe ich Sockenwolle von Regia verstrickt

Auch wenn wir noch eine Weile mit Trockenübungen verbringen werden, so macht es doch Sinn, dass ihr euch schon einmal grundsätzliche Gedanken zu euerm Wunschgarn macht. Passend zum Start des KAL werde ich “Bausätze” mit geeigneten Materialien im Shop anbieten, mein heutiger HW Order Termin mit Rowan hat sich in der Hinsicht allein schon gelohnt! Aber falls ihr genaue Vorstellungen habt, ein absolutes Lieblingsgarn habt, oder, oder, oder, und ein anderes Garn nutzen wollt, dann wird es die Anleitung auch ohne Paket geben.

Leider sind nicht alle Garne gleich gut für die beiden Dimasq Tücher geeignet.

Einerseits muss man bei der Garnwahl überlegen wie widerstandsfähig das endgültige Produkt sein soll. Bei meinen Tüchern bin ich davon ausgegangen, dass ich mal irgendwo gegen stoße, sie etwas Reibung – denkt an Taschenhenkel – aushalten müssen, und dass sie am Hals leicht an Ketten und Haarspangen hängenbleiben. Mein Hund ist leider ein zusätzliches, grobmotorisches Risiko für so ein Tuch. Ergo: Belastbar muss die Wolle sein. 

Als nächstes stellt sich die Frage nach der Fadenstärke. Zum Glück ist die Maschenprobe bei Dimasq in Bezug auf Fadenstärke irrelevant. Das Muster würde theoretisch auch mit einer richtig dicken Wolle aufgehen. Theoretisch! Praktisch ergibt das zweifarbige Stricken bei beiden Methoden einen ordentlich dichten Stoff.

Dicht = warm. Dicht + dicke Wolle = ganz schnell zu warm. 

Aber zu dünn sollte das Strickgarn auch nicht sein. Für das rundgestrickte Tuch empfehle ich eine Stärke zwischen Sockengarn und dünnen Garnen wie Summerlite. (Hier eine Erklärung zu englischen Garnstärken). Wichtiger ist das aber beim DoubleFace Tuch! Ich habe Cardiff Cashmere benutzt, empfohlene Nadelstärke ist 3,5-4,5mm. Diese Empfehlung habe ich bisher immer gut befolgen können, aber beim DoubleFace Dimasq benutze ich zu diesem Garn jetzt eine 2,5mm Nadel, und ich könnte gut noch0,25mm runtergehen. Die Fadenspannung bei dieser Technik ist einfach loser. Sucht euch also besser kein zu dünnes Garn aus, wenn euch ein DoubleFace Dimasq vorschwebt.

 

Solltet ihr unsicher mit eurer Garnwahl sein, eine Maschenprobe ist sowieso ratsam! Aber dazu demnächst mehr…

 

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Wen die Distel sticht

Ein Loblied auf die gründliche Recherche

thistle nadelspiel

Diesen Monat hatte meine Mutter einen halbrunden Geburtstag zu feiern, und glücklicherweise hatte ich das perfekte Geschenk:
Im Oktober bin ich bei Pinterest über Pinneguris Tuch “Thistles” (Disteln) gestolpert, und habe direkt gedacht: perfekt für meine Mutter! Erstens friert sie auch immer so wie ich, zweitens liebt sie Tücher und Schals, und drittens kann sie abschätzen wie viel Arbeit dieses Geschenk war.

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